Die Gräueltaten, derer sie beschuldigt wurde, waren Schläge und Auspeitschungen bis zum Tode, Verletzungen mit Scheren und Nadeln, Verbrennungen mit heißem Eisen und kochendem Wasser und vieles mehr.
Heutige Historiker halten Elisabeth Báthory durchaus für eine grausame Serienmörderin junger Frauen. Fest steht aber, dass die Misshandlung und die Ermordung von Dienstboten durch ihre adeligen Herrschaften im Ungarn des 17. Jahrhunderts als normal akzeptiert wurden.
Báthorys Brutalität unterschied sich nicht allzu sehr von der anderer Adeliger. Sie scheint dabei aber exzessiver gewütet zu haben als ihre Standesgenossen. Solange sie ihre Gewalttätigkeit „nur“ an den Bauernmädchen ihrer Ländereien ausließ, interessierte sich kein Gericht dafür.
Doch die Gräfin beschränkte sich bei ihrer Gewalt nicht auf die Landbevölkerung. Sie ermordete auch junge Frauen aus dem niederen Adel Ungarns, darunter die Sängerin Helene Harczy, die sie in Wien kennengelernt hatte. Als sie sich an den Töchtern von Adeligen vergriff, war die Grenze für die Herrschenden des Landes wohl überschritten.
Elisabeth Báthory wurde wegen vielfachen Mordes verhaftet. Während man ihr den Prozess machte, durfte sie selbst nicht vor Gericht erscheinen und keine Aussage machen. Die Verhandlung bestand aus den Aussagen von Mitangeklagten und Zeugen. Diese Aussagen gaben sie teilweise freiwillig, teilweise erst nach schrecklicher Folter.
Gehört wurden unter anderem die Amme von Báthorys Kindern, Helena, ihre langjährige Kammerzofe Dorothea und ihr Hausmeister Johannes. Dorothea sagte aus, von 36 getöteten Mädchen zu wissen, eine andere Zeugin sprach sogar von über 80 Opfern.