Tattoos sind etwas sehr Persönliches. Sie wollen wohlüberlegt und mit Liebe ausgesucht werden. Dann wendet man sich an einen Tattoo-Künstler, dessen Stil einem besonders gut gefällt, und erklärt ihm das Gewünschte. Die Chancen stehen gut, dass er dieses oder ein sehr ähnliches Tattoo-Motiv bereits in jemandes Haut gestochen hat.
Manche Motive werden so häufig in Auftrag gegeben, dass die Tätowierer sie nach ein paar Jahren bereits im Schlaf zeichnen können. Unter diesen gibt es dann wiederum solche, die sie wirklich ein paar hundert Male zu oft gesehen haben. Die folgenden Tattoo-Motive stechen Tätowierer ihren Kunden zwar, wenn diese es verlangen. Es kann aber sein, dass die Meister ihres Fachs vorher einen Schluck Kamillentee trinken, dann die Zähne zusammenbeißen und während des Jobs einzig und allein daran denken, dass sie nur deswegen diesen Monat ihre Miete bezahlen können.
1. Tattoo von vorgestern: Das „Arschgeweih“
Ende der 90er und Anfang der 2000 war ein Tribal-Tattoo knapp über der Gürtellinie der letzte Schrei. Das ironisch als „Arschgeweih“ betitelte Körperkunstwerk wurde schnell zum Massenphänomen.
2. Nichts Besonderes mehr
In den frühen 2000er Jahren tauchten sie erstmals auf: Strichcodes in allen erdenklichen Variationen, vorzugsweise im Nacken.
3. Das Gewicht der Gewohnheit
Warum wollen Leute, die keine Matrosen sind, überall Anker am Körper?
4. „Opa, was ist denn das?“
Kommende Generationen werden sich über all die verblassten Schnauzer auf den Fingern ihrer Großeltern wundern.
5. Das kann jeder Tätowierer
Schlangen, die sich aus Schädeln herausschlängeln, sind als Tattoo-Motiv so schlecht, dass sie schon wieder gut sind.
6. Der folgenschwere Fehler
Namen – wenn es sich nicht gerade um den des neu geborenen Kindes handelt – tätowieren Tattoo-Künstler nur mit zusammengebissenen Zähnen. Die Chancen sind nämlich hoch, dass sie den Schriftzug einmal werden überstechen müssen.
7. Der Schwarm
Schmetterlinge gibt es in jedem Tattoo-Studio in allen Größen, Formen und Farben. Sie sind ein beliebtes Erstlings-Motiv.
8. Expelliarmus!
Die Heiligtümer des Todes, den Fans der Buchreihe „Harry Potter“ bestens bekannt, haben dieses Symbol. Ein paar Jahre lang konnte man sich nirgendwo mehr davor retten.
9. Knochentrocken
Mexikanische Zuckerschädel werden zum traditionellen Totenfest verspeist – und in allen Farben als Masken und Make-up getragen. Die meisten sind schöner als dieser hier.
10. Das Bedauern
„No regrets“ zu Deutsch in etwa „Nichts wird bereut“, ist so häufig, dass sogar Tattoo-Studios es als Namen tragen. Bonuspunkte, wenn der Tätowierer es auch noch falsch schreibt … das kann doch nur Absicht gewesen sein!
11. Das nimmt kein Ende
Unendlichkeitssymbole, gerne mit eingearbeiteten Herzen, am liebsten im Partner-Set – da muss sich der Tätowierer erstmal einen Schuss Whisky in den Matcha-Tee schütten, wenn er das durchstehen will.
12. Ihre flauschige Majestät
Großkatzen mit Kronen. Laut Tätowier-Künstlern sind sie ein Trend, der nie aussterben wird. Wahrscheinlich besonders beliebt bei Leuten, die sich für besonders animalisch und königlich halten.
13. Es werde Licht
Bibelverse werden auch immer wieder verlangt. Ein Tätowierer mit einer langjährigen Karriere kann irgendwann bestimmt ein paar davon auswendig.
14. Adler für die Ewigkeit
Nicht nur fauchende Großkatzen, auch der allgegenwärtige Adlerkopf ziert so manche Schulter. Das muss die Sehnsucht nach Freiheit und der dünnen Bergluft sein.
15. Lebensmotto
„Lebe, lache, liebe“, am besten mit Herzen umkränzt. Das kann inzwischen jeder Tätowierer im Schlaf stechen.
Ja, es kann nicht jeden Tag das brillante Tattoo-Motiv sein, das der Tätowierer nach getaner Arbeit unbedingt aus allen Winkeln fotografieren und in seinem Album aufheben möchte, um später damit anzugeben. Tattoos sind eben genauso individuell oder eben durchschnittlich wie der Geschmack ihrer Träger.