Christina und Christopher Sanders aus Cincinnati in Ohio (USA) haben bereits fünf eigene Kinder, als sie beschließen, sich als Pflegeeltern registrieren zu lassen. Während sie sich darauf vorbereiten, Kinder aufzunehmen, deren eigenes Zuhause kein sicherer Ort mehr ist, sind sie sich besonders in einer Sache einig: Sollten die Pflegekinder Geschwister haben, werden sie alle nehmen und sie nicht voneinander trennen.
Im US-amerikanischen Pflegesystem werden Geschwister oft in mehreren Familien untergebracht – die wenigsten Pflegeeltern können oder wollen viele Kinder auf einmal aufnehmen. Von ihren Eltern getrennt zu werden ist schon schlimm genug – ganz gleich, wie schlecht sie dort vielleicht behandelt worden sind. Wenn sie auch noch ihre Geschwister nicht mehr sehen können, verlieren viele von ihnen auch den letzten Halt.
Christina und Christopher wollten das keinem Kind antun. Doch als sie ihre allerersten Pflegekinder zugeteilt bekommen, müssen auch sie erst einmal tief Luft holen: Vier Brüder werden zu ihnen gebracht. Es wird ein wenig beengt, aber sie gewöhnen sich rasch daran, dass nicht mehr fünf, sondern neun Kinder durch ihr Haus toben.
Doch schon bald erzählen ihnen die Jungs, wie sehr ihnen ihre beiden Schwestern fehlen, die bei anderen Pflegeeltern untergebracht wurden. Christina und Christopher beraten sich und fragen die Brüder, welche Lösung ihnen am liebsten wäre. Ein Beschluss wird gefasst, und zwei Jahre nachdem die vier Jungs bei den Sanders einzogen, adoptieren die Pflegeeltern nicht nur sie, sondern auch ihre beiden Schwestern.
Nachdem die Anträge und Formalitäten geklärt sind, erscheinen sie alle zusammen vor dem Amtsgericht, wo der Adoptionsrichter Ralph Winkler die letzte Entscheidung über das Sorgerecht treffen wird. Er fragt die sechs Geschwister, wie sie sich bei den Sanders fühlen, und bekommt eindeutige Antworten von glücklich strahlenden Kindern.
„Ich bin froh, dass ich hier bin, weil alles wunderbar ist. Das ist genau das, was ich wollte“, sagt die 12-jährige Caylee.
„Ich wüsste nicht, was aus mir geworden wäre, wenn die Sanders nicht wären“, sagt auch ihr 13-jähriger Bruder Caleb. „Wir hatten ein schweres Leben, vor ihnen.“
Der Richter hat in seiner ganzen Amtszeit selten eine Entscheidung so gern getroffen, wie die Bewilligung dieser Adoption. Jetzt ist die 13-köpfige Großfamilie damit beschäftigt, sich in ihrem Zuhause zu arrangieren und ein Fahrzeug zu finden, das groß genug für sie alle ist – plus Freunde und Verwandte.
Sie haben eine herausfordernde Zeit vor sich – aber ganz sicher eine glückliche!