10. Tanz bis zum Tod
Im Jahr 1518 fing in der Stadt Straßburg eine Frau plötzlich an zu tanzen. Im Laufe des Monats schlossen sich ihr um die 400 Menschen an. Sie tanzten ohne Anlass so lange, dass sie in einen Rausch verfielen, der sie keine Erschöpfung mehr fühlen ließ. Viele von ihnen tanzten sich buchstäblich zu Tode, bis etwa 50 von ihnen zusammenbrachen und starben. Bis heute konnte nicht erklärt werden, woher die Tanzwut kam, auch wenn es die Theorie gibt, dass die Bürger der Stadt mit dem Mutterkorn-Pilz befallenes Getreide gegessen und dadurch an Halluzinationen gelitten hatten.
11. Im Dienste Ihrer Majestät
Entgegen der allgemeinen Annahme verbessern Möhren die Sehkraft nicht messbar. Dies ist eine Lüge, die während des Zweiten Weltkriegs vom britischen Militär in Umlauf gebracht wurde. Dadurch sollte erklärt werden, wie die britischen Piloten immer zu wissen schienen, woher die deutschen Angreifer kommen würden. Bevor man auf seine gelungene Spionagearbeit hinwies, wollte man lieber ein Wurzelgemüse loben. Jedoch ist eine gute Versorgung mit dem in Möhren enthaltenen Vitamin A tatsächlich wichtig, um einer frühen Erblindung vorzubeugen.
12. Auch Könige sollten aufpassen, wo sie hinrennen
Nicht nur einer, sondern gleich zwei Könige Frankreichs starben, weil sie sich den Kopf an einem Türrahmen gestoßen hatten. Louis III im Jahr 882 und Charles VIII im Jahr 1498.
13. Die umstrittene Insel
Die Hans-Insel ist im Grunde nur ein 1,25 Quadratkilometer großer Felsen ohne Bewohner, Bäume, Sträucher oder Tiere, auf den sowohl Kanada als auch Dänemark Anspruch erheben. Als im Jahr 1973 die Grenze zwischen dem dänisch regierten Grönland und Kanada festgelegt wurde, hatte niemand mehr Zeit oder Lust, sich mit dem kleinen Felsen zu befassen. Die Entscheidung darüber, wem die Hans-Insel gehören sollte, wurde vertagt. Im Jahr 2005 dann hissten beide Länder ihre jeweiligen Flaggen, versprachen sich aber, die Frage des Besitzes irgendwann zu klären. Seitdem unternehmen sowohl Kanada als auch Dänemark abwechselnd Expeditionen zur Hans-Insel. Jedes Mal entfernen die Besucher die Flagge des Konkurrenten, pflanzen ihre eigene auf und lassen eine Flasche landestypischen Schnaps da.
14. Quacksalberei hat Konjunktur
Europäer aßen über Jahre hinweg Mumien. Es wurde irrtümlich angenommen, dass Mumien die Substanz Mumijo enthalten. Mumijo – bzw. Asphaltum punjabinum – wird in der zentralasiatischen Medizin seit Jahrtausenden als Heil- und Stärkungsmittel verwendet. Der Stoff Bitumen, der im Mumifizierungsprozess benutzt wird, sieht dem Mumijo ähnlich. Die Namensähnlichkeit und die Verwechslung der Substanzen führte dazu, dass Europäer glaubten, Mumien würden die begehrte Medizin enthalten. Bald wurden Mumien im großen Stil verschifft, zu Pulver gemahlen und zu fragwürdigen Mittelchen verarbeitet, die sich rasend schnell verkauften. Irgendwann waren Mumien Mangelware – und eine Menge unersetzlicher Kulturschätze war auf äußerst unappetitliche Art konsumiert worden.
15. Schlimmster Hoftag aller Zeiten
Am 26. Juli 1184 saß König Heinrich VI. mit einem großen Gefolge aus Fürsten und Bischöfen im oberen Stockwerk der Dompropstei der Stadt Erfurt zu Rat. Plötzlich gab der alte und morsche Fußboden des Stockwerks unter dem Gewicht der vielen Menschen nach. Die meisten von ihnen stürzten in die Tiefe und auch der Boden des unteren Stockwerks verkraftete den Aufprall all der Menschen nicht. Die Stürzenden fielen in die darunterliegende Grube, in welche die Exkremente aller Toiletten des Hauses geleitet wurden. Etwa 60 Menschen ertranken und erstickten darin. König Heinrich selbst saß in einer steinernen Fensternische, als der Holzboden wegbrach, und wurde über eine Leiter aus dem Stockwerk gerettet. Er reiste umgehend aus Erfurt ab.
Viele dieser kuriosen Fakten aus längst vergangenen Tagen wurden sorgfältig dokumentiert. Ein Glück für alle, die sich auch heutzutage noch darüber wundern wollen, was damals alles schiefgelaufen ist und wie es dazu kommen konnte. Geschichte begeistert eben – auch wenn sie von unglaublichen Desastern erzählt.
Quelle: boredpanda
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