Entscheide selbst – wahr oder erfunden?
Hier sind zwei Geschichten, die einander sehr ähnlich sind. Zum einen handeln sie beide von unglaublichen Ereignissen, zum anderen drehen sich beide um je eine kleine Insel im weiten Meer.
Doch in einem wichtigen Punkt unterscheiden sich die Geschichten: Eine ist tatsächlich so passiert und die andere ist frei erfunden.
Jetzt kommt der interessante Teil: Wenn du denkst, dass die erste Geschichte stimmt, dann klicke auf Facebook unter dem Artikel auf „Daumen hoch“ . Denkst du, es ist die zweite, klicke auf das Herzsymbol❤️. (Es macht natürlich nur Spaß, wenn man es sich verkneifen kann, den Inhalt der beiden Erzählungen im Internet nachzuschlagen.)
Morgen werden wir in der Kommentarfunktion die Auflösung verraten.
A) Die Insel, die niemand haben will
Mitten im Pazifischen Ozean liegt eine traumhaft schöne Insel, die nicht größer ist als ein kleines Dorf. Die Vegetation ist reich, das Klima warm und mild. Eigentlich könnte dies ein Paradies sein – aber niemand will dort leben und kein Staat erhebt Anspruch auf dieses Fleckchen Erde. Als im 18. Jahrhundert der britische Kartograf und Entdecker George Anson am Strand des idyllischen Eilands anlegte, waren er und die Besatzung seines Schiffs zunächst erfreut über die Gelegenheit, sich auszuruhen und ihre Süßwasservorräte aufzufüllen. Doch schnell merkten sie, dass einige Besatzungsmitglieder sich elend fühlten und an einer rätselhaften Schwäche erkrankten. So schlecht ging es den meisten, dass Anson und sein Team die Insel hastig wieder verließen und nie mehr zurückkehrten. Was den Seeleuten damals wie ein böser Zauber des Klabautermanns erscheinen musste, ist schnell erklärt. Der Boden der Insel besteht aus Lavagestein und die vulkanische Aktivität des Untergrunds ist auch heute noch hoch. Durch Spalten in der Erde dringen Gase in die Luft, die bei Menschen zu Übelkeit, Schwächeanfällen und im schweren Fall zu Bewusstlosigkeit führen. So hübsch die kleine Insel daher auch ist, so unattraktiv ist sie für Siedler – sie liegt zwar im Hoheitsgebiet eines Staates, aber bis jetzt hat dort niemand eine Flagge aufpflanzen wollen.
B) Die Insel der Flaggen und der Drinks
Mitten im nördlichen Atlantik liegt eine Insel, kaum mehr als ein kahler Brocken Fels im Ozean. Nichts wächst auf diesem kleinen, unwirtlichen Stück Land, niemand lebt dort, und doch streiten sich seit vielen Jahren schon zwei Staaten darum. Nachdem der gottverlassene Stein zuvor zwar von einer der Parteien als sein Hoheitsgebiet betrachtet wurde, passierte lange Zeit über gar nichts. Doch als in den 1970er Jahren der andere Staat plötzlich Ansprüche geltend machte, begann ein ebenso bizarres wie unterhaltsames Hin und Her. Vertreter des Staates Nr. 1 fuhren zu der winzigen Insel, klemmten dort ihre Nationalflagge in eine Felsspalte und stellten eine Flasche Brandy daneben. Die andere Seite ließ sich nicht lange bitten. Kurze Zeit später machte sie es dem Konkurrenten nach, tauschte die Flagge durch ihre eigene aus und ließ ebenfalls eine Flasche voll Alkohol zurück – sie jedoch bevorzugte Whiskey. Nach diesem Muster geht es jetzt seit Jahrzehnten hin und her: Einer der Streithähne fährt hin, pflanzt seine Flagge auf, deponiert eine Flasche Brandy oder Whiskey daneben und nimmt die Flagge des Widersachers mit.
Die Regierungen beider Staaten ignorieren wohlwollend die Situation.
Pixabay
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