Timothy ist ein liebevoller kleiner Junge, der mit beiden Beinen fest im Leben steht. Trotzdem ist sein Tagesablauf nicht ganz einfach, denn er leidet unter Autismus. Seine Mama hat beide Hände voll mit dem quirligen Jungen zu tun, denn viele Dinge sind für Timothy nicht einfach. So zum Beispiel Kindergeburtstage, denn zu viele aufgeregte Kinder auf einem Haufen sind sehr anstrengend für Timothy. Aber da flattert ein ganz besonderer Brief in den Briefkasten von Timothys Familie, der einfach alles ändert. Diese berührenden Worte brechen aus Timothys Mama heraus, als sie ihn liest (hier findest du den Originaltext auf Englisch):
Liebe (supercoole) Mama,
ich kenne Sie nicht und Sie kennen mich nicht, aber mein Sohn, Timothy, sitzt manchmal neben Ihrem Sohn in der Schule.
Timothy leidet unter einem besonders schweren Fall von Autismus. Er ist außerdem ein 7 Jahre alter Junge, der mit seinem ganzen Herzen liebt und spielt. Er braucht eine Menge zusätzlicher Hilfe in der Schule und manchmal bemerkt er nicht, was genau vor seiner Nase vor sich geht.
Er möchte Freunde haben, aber weiß manchmal nicht, wie er welche kriegen soll.
Er möchte spielen, aber er weiß nicht, wie er fragen soll.
Er möchte dabei sein, aber manchmal weiß er nicht, wie.
Wir Eltern von Kindern mit besonderen Bedürfnissen wissen nur zu gut, wie viel Schmerz unsere Kinder fühlen, wenn sie bei sozialen Veranstaltungen ausgeschlossen sind.
Organisierter Sport, Verabredungen zum Spielen, Übernachtungen und, ja, die gefürchteten Geburtstagsfeiern.
Ich kann mit ganzem Herzen sagen, dass mein Sohn an keiner einzigen dieser Veranstaltungen teilgenommen hat. Wir haben endlose Einladungen in den vergangenen Jahren erhalten, aber die meisten Kinder laden erbarmungslos einfach die ganze Klasse ein. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin dankbar dafür.
Aber ich frage mich, ob die Eltern wissen, was mit Timothy passieren würde? Die Störungen, die Zusammenbrüche. Wie es das Rampenlicht des Geburtstagskinds stören würde.
Deswegen lehnen wir sämtliche Einladungen höflich ab. Jede einzelne von ihnen.
Bis wir dann Ihre Einladung erhielten, die in der Post zusammen mit einer besonderen Notiz ankam. Da stand:
„Carter saß neben Timothy in der Schule und redete ständig über ihn. Ich hoffe wirklich, dass er kommen kann. Wir haben eine Hüpfburg gemietet, an der man unten eine kleine Rutsche anbringen kann. Wir werden auch Wasserballons und Spritzpistolen haben. Vielleicht kann Timothy ein bisschen früher am Tag kommen, falls es mit der ganzen Klasse zu viel für ihn ist. Lassen Sie mich wissen, wie wir dafür sorgen können, dass Timothy kommen kann.“
Sie haben genau das geschrieben, was ich an diesem Tag sehen musste und wussten es nicht einmal.
Wegen Ihres Sohnes ist mein Sohn dabei.
Wegen Ihres Sohnes fühlt sich mein Sohn gewollt.
Wegen Ihres Sohnes hat mein Sohn eine Stimme.
Und ich wollte, dass Sie wissen, dass ich Ihretwegen einen weiteren Tag schaffen werde.
Ihretwegen ertrage ich einen weiteren Arztbesuch.
Ihretwegen kann ich weitere Blicke und noch mehr Fragen ertragen.
Ihretwegen habe ich Hoffnung für Timothys Zukunft.
Ich wollte Ihnen nur sagen, was für gute Arbeit Sie mit Ihrem Sohn leisten.
Ich werde Ihnen mit einem: „Aber auf jeden Fall wird Timothy kommen!“, antworten – zum allerersten Mal. Und ich kann es kaum erwarten.
Mit freundlichen Grüßen,
Timothys sehr dankbare Mutter.
Dieser Brief zeigt, wie sehr nur ein bisschen Mitgefühl einen ganzen Menschen aufschütteln kann. Timothys Mama ist oft am Ende ihrer Kräfte, aber die Empathie, die dieser Brief zeigt, ist wie Licht in einem dunklen Raum.