Als die Familie des Pudel-Rüden Sunny aus ihrer Wohnung auszieht, lässt sie ihren verwirrten Vierbeiner einfach zurück. Für die kleine Fellnase beginnen schreckliche Wochen der Ungewissheit; Wochen, in denen der Hund sehnsüchtig vor der Wohnungstür sitzt und auf die Rückkehr seiner geliebten Menschen wartet. Doch diese haben seine bedingungslose Liebe eigentlich gar nicht verdient: Ohne Futter und ohne Wasser haben sie ihn sich selbst überlassen. Nur einem Zufall verdankt der kleine Sunny, dass er heute noch am Leben ist.
Als der Verwalter des Gebäudekomplexes eines Tages die leerstehende Wohnung begutachtet, entdeckt er das völlig verwahrloste Tier. Das Fell des Pudels ist von Exkrementen verklebt und völlig verfilzt. In der ganzen Wohnung ist weder ein Wasser- noch ein Futternapf zu finden. Der arme Sunny musste aus der Toilette trinken, um nicht zu verdursten. Der Hausverwalter mag gar nicht daran denken, was geschehen wäre, wenn er nur ein paar Tage später erschienen wäre.
Erschrocken über den schlechten Zustand des Hundes informiert der Hausverwalter den örtlichen Tierschutzverein „Humane Society of North Texas“ und bringt den armen Sunny zu ihnen.
Dort angekommen, nimmt Cassie Lackey, die Vorsitzende des Tierschutzvereins, den armen Sunny entgegen und bringt ihn sofort zum Tierarzt. Dort wird allen Beteiligten klar, dass sich um den Pudel-Rüden bereits mehrere Wochen lang niemand mehr gekümmert haben muss. Sein verfilztes Fell ist von Parasiten übersät. Die Haare an seinen Beinen sind derart verknotet, dass Sunny nur mit Schmerzen laufen kann.
„Als wir das Fell an seinem Auge zur Seite schieben wollten, hat er vor Schmerz gewinselt. Er war wie eine Statue: Seine Augen bewegten sich, aber er traute sich nicht, sich zu bewegen“, erzählt Cassie.
Nach seinem Besuch beim Tierarzt wird Sunny vom Hundefriseur erst einmal komplett kahlgeschoren. In Etappen muss sich die Hundefriseurin durch das Fell des circa 2-jährigen Pudels schneiden. Bis Sunny endlich von seinem verwahrlosten Fellkleid befreit ist, vergehen ganze acht Stunden! Doch die Prozedur lohnt sich. Der Rüde ist nach seinem Friseurbesuch kaum wiederzuerkennen und kann nach Monaten der Qual endlich wieder schmerzfrei laufen.
Jetzt kann der geschundene Sunny auf einer Pflegestelle erst einmal zur Ruhe kommen. Rasch stellt sich heraus, was für ein unerschütterlich freundlicher Charakter die ganze Zeit hinter dem verwahrlostem Fellknäuel gesteckt hat. Trotz seiner furchtbaren Erfahrungen ist ihm die Zuneigung der Menschen immer noch das Wichtigste auf der Welt, aber auch mit seinen Artgenossen kommt der Pudel wunderbar zurecht. Bei diesem gutmütigen Wesen dauerte es natürlich nicht lang, bis sich Interessenten bei Cassie meldeten, die dem kleinen Kämpfer ein neues Zuhause geben wollten. Und Cassie findet unter all den Bewerbern dann auch tatsächlich das perfekte Heim für ihren kleinen Schützling.
Sunny hat nun endlich ein Zuhause, in dem er aufrichtig geliebt und umsorgt wird. Dass er das Vertrauen in den Menschen bei seiner Vorgeschichte nicht verloren hat, grenzt nicht nur an ein Wunder, sondern zeigt auch, wie unerschütterlich das Wesen eines Hundes sein kann. Ganz egal, wie viel Leid er zuvor auch ertragen musste.