Sie kommen oft aus heiterem Himmel und zwingen meist jeden Menschen dazu, sich für das ein oder andere zu entscheiden: Schwere Gewissensfragen. Mit einer solchen musste die folgende Reddit-Nutzerin nach dem Tod ihres Bruders mit Blick auf seine Beerdigung kämpfen. In diesem Beitrag schreibt sie, was passierte:
Von der Beerdigung ausgeschlossen
„Mein Bruder ist vor Kurzem an Krebs verstorben. Nun steht die Beerdigung an, doch dabei gibt es ein Problem. Er verlangte ausdrücklich, dass seine Ex-Frau nicht zur Beerdigung kommen darf – er war 18 Jahre mit ihr verheiratet.
Ein Großteil meiner Familie möchte seinem Wunsch entsprechen. Als seine Ex-Frau davon erfuhr, war sie jedoch sehr aufgebracht. Meine Nichten und Neffen haben im Grunde darum gebettelt, sie kommen zu lassen. In einem schwachen Moment habe ich es ihr erlaubt, weshalb ich mich jetzt schlecht fühle.
Darf sie kommen?
Jetzt sind mein Bruder, meine Schwestern und meine Mutter sauer auf mich, weil ich der Ex-Frau sagte, dass sie kommen könne. Meine Familie erwartet von mir, dass ich die Sache wieder ‚in Ordnung‘ bringe und ihr eine Absage erteile.
Vor allem meine Mutter macht die Ex-Frau meines Bruders für dessen schlechte Gesundheit mitverantwortlich. Die Scheidung war sehr belastend für ihn, obwohl seine Ex-Frau sie eingereicht hatte, bevor bei ihm Krebs diagnostiziert wurde.
Hin- und hergerissen
Ich fühle mich hin- und hergerissen. Einerseits verstehe ich, dass ihre Beziehung nicht im Guten endete und ich den Wunsch meines Bruders respektieren sollte. Andererseits kann ich mir gut vorstellen, dass er wahrscheinlich nur verletzt war, als er sagte, dass er sie nicht dabeihaben wolle. Vielleicht hat er es im Grunde doch gewollt.
Immerhin waren sie fast 20 Jahre lang verheiratet und ungefähr 22 Jahre lang in einer Beziehung. Offiziell geschieden wurden sie zwei Wochen vor seinem Tod. Es fällt mir schwer zu glauben, dass Liebe einfach so verschwindet und dass er trotz der Scheidung und der Bitterkeit wirklich meinte, was er sagte.
Erster Nachtrag:
Vielen Dank für die Antworten. Ich werde dabei bleiben und sie kommen lassen. Leider hat mich meine Mutter angerufen und nach dem Stand der Dinge gefragt. Ich sagte ihr, dass die Kinder entscheiden dürfen. Jetzt droht meine Mutter, die Ex-Frau auf der Beerdigung vor allen Anwesenden bloßzustellen, falls sie einen Fuß auf die Schwelle der Kirche setzt. Das ist so lächerlich und kindisch. Leider kenne ich meine Mutter und traue ihr das zu.
Ich habe dann der Ex-Frau mitgeteilt, dass sie kommen könne, aber sie wahrscheinlich mit meiner Mutter aneinandergeraten werde. Sie müsse entscheiden, ob sie das wolle.
Zweiter Nachtrag:
Die Beerdigung verlief gut. Seine Ex-Frau erschien und unterstützte die Kinder, soweit sie konnte. Trotz einiger böser Blicke und Seufzer meiner Mutter passierte nichts. Sie riss sich zusammen, nachdem ich sie gewarnt hatte, dass es einen Einfluss auf die Beziehung mit ihren Enkeln haben könnte, falls sie eine Szene mache.
Die anderen Gäste haben vor allem getrauert und schenkten daher dem Drama keine besondere Aufmerksamkeit, wie es scheint. Sieht so aus, als hätte ich die richtige Entscheidung getroffen.“
Nun, war es die richtige Entscheidung der Schwester? Schreibt eure Meinung in den Kommentaren und in der Umfrage!
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Quelle: reddit
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