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Kirche in Brandenburg hütet einen makaberen Schatz

In Brandenburger Dorfkirche ruht seit über 100 Jahren die mumifizierte Familie ihres Erbauers

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Mumien sind ägyptische Pharaonen aus einer Zeit vor Tausenden von Jahren, die in aufwendigen Bestattungsritualen für die Ewigkeit präpariert wurden. So jedenfalls sind sie den meisten modernen Menschen in den Büchern ihrer Kindheit vorgestellt worden.

Doch Mumien sind nicht immer etwas, das von Menschenhand präpariert wird. Wenn Leichname an einem trockenen Ort mit guter Durchlüftung ruhen, dann kann die Mumifizierung des Körpers leicht auf natürlichem Wege einsetzen.

In einer kleinen, denkmalgeschützten Fachwerkkirche des Örtchens Illmersdorf im Landkreis Spree-Neiße zum Beispiel liegen tatsächlich elf Mumien. Die Gruft der Kirche liegt direkt hinter dem Altar und sie birgt unter anderem vier Särge mit gläsernen Deckeln, in denen sehr gut erhaltene Mumien liegen.

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Ihre Gesichter sind teilweise noch zu erkennen und auch ihre Kleidung und der Grabschmuck sind außergewöhnlich gut erhalten. Die Mumien von Illmersdorf – das sind acht Erwachsene und drei Kinder, die in den Jahren zwischen 1748 und 1821 hier beigesetzt wurden.

Nur fünf von ihnen sind der Öffentlichkeit zugänglich aufgebahrt und können von Besuchern der Kirche betrachtet werden. Die Gruppe der Verstorbenen gilt als der größte Mumienschatz Brandenburgs.

Wer aber waren diese Menschen? Im Jahr 1738 kaufte ein Grenadier-Wachtmeister namens Caspar Ernst von Normann das Gut Illmersdorf und ließ vier Jahre später eine neue Kirche erbauen, die die alte Kapelle des Guts ersetzte.

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Unter der Kirche ließ er eine kleine Gruft für sich selbst, seine Ehefrau Johanna Louise, geborene von Barfus, und seine Familie errichten. Eine vorausschauende Entscheidung, denn nur sechs Jahre später verstarb Caspar Ernst und wurde hier beigesetzt. In den nächsten 73 Jahren wurden fünf Frauen, drei Männer und drei Kinder seiner Familie in der Gruft bestattet.

Die Gruft selbst war gut belüftet, was dazu führte, dass die Leichen austrockneten und auf natürliche Weise mumifiziert wurden.

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Die von Normanns sind nicht die einzigen Mumien Deutschlands – die größte Mumiengruppe ist mitten in Berlin begraben, in einer Gruft unter der Parochialkirche. Ab 1701 wurden dort gegen Bezahlung Verstorbene aufgenommen. Bei der letzten Bestandsaufnahme im Jahr 2001 zählte man dort in 110 bereits geöffneten Särgen insgesamt 87 Mumien – die geschlossenen Särge wurden in Ruhe gelassen.

Vorschaubilder: ©Facebook/Jonas Le

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