Die meisten Hundehalter würden von sich sagen, dass sie alles für ihren vierbeinigen Freund tun würden. Aber würden sie, wenn es darauf ankommt, auch einen Bären boxen?
Kaleb Bentham aus Grass Valley im US-Bundesstaat Kalifornien kann das jetzt mit gutem Recht von sich sagen. Er und sein Pitbull namens Buddy wohnen auf dem Land, in einer dicht bewaldeten Gegend. Buddy ist ein stattlicher Kerl und wiegt um die 45 Kilogramm.
Im Herbst letzten Jahres spielte Kaleb mit Buddy im Garten, der direkt an die Wälder angrenzt. Buddy rannte herum und verschwand aus Kalebs Sichtweite – das war nicht ungewöhnlich. Aber dann hörte Kaleb ein seltsames Geräusch: ein tiefes Knurren.
Er ging dem Laut nach und stand plötzlich vor einem mächtigen Schwarzbären, der seinen Hund gepackt hielt. Der Bär hatte den Kopf des Hundes in seinem Maul und schleifte Buddy wie eine Puppe hinter sich her, auf den Wald zu.
Kaleb überlegte nicht, sondern handelte impulsiv. Er rannte zu den beiden hin, rammte den Bären mit seiner Schulter, packte ihn am Fell und boxte ihn ins Gesicht.
Es brauchte mehrere Schläge ins Gesicht und direkt auf die Augen, dann hatte der verdutzte Bär genug und ließ Buddy los. Zum großen Glück von Kaleb und Buddy war ihm das Ganze wohl zu stressig geworden und er verschwand im Wald, ohne Mensch und Hund weiter anzugreifen. Der Mann hatte seinen Hund gerettet.
Buddy war übel zugerichtet worden. Kaleb fuhr ihn sofort nach dem Bärenangriff in die nächste Tierklinik, wo seine Wunden operiert und genäht werden mussten. Seine Ohren wurden an einigen Stellen wieder am Kopf festgetackert.
Schwarzbären sind in Kalifornien recht verbreitet, sie erreichen ein Gewicht von bis zu 250 Kilogramm. Wie Kaleb erzählte, war Buddys Angreifer glücklicherweise nicht ganz so wuchtig. Er beschreibt den Schwarzbären als etwa 160 Kilogramm schwer. Das ist freilich immer noch ein Gewicht, mit dem sich ein Mensch besser nicht anlegt.
Normalerweise kommen Bärenangriffe auf Hunde oder Menschen eher selten vor. Schwer zu sagen, wer von beiden zuerst zugebissen hat: Buddy oder der Bär.
Inzwischen hat Buddy sich wieder völlig erholt und es geht ihm gut. Doch der Bär hat anscheinend noch nicht genug, denn Kaleb hat ihn seit der Attacke ein paar Mal in der Nähe des Hauses gesehen.
Aber die beiden sind vorsichtig – und diesmal sind sie gewarnt.
Vorschaubild: ©Facebook/รัมภาภัค รัมภาพักต์