Puppen haben oft etwas Faszinierendes und zugleich Unheimliches an sich. Auch beim Anblick der Kreationen des russischen Künstlers Michael Zajkov schwankt man zwischen Staunen und Grusel. Seine Puppen sind so lebensecht, dass sie Millionen Menschen auf der ganzen Welt in ihren Bann ziehen. Wer dem genialen Puppenbauer über die Schulter schaut, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.
So entstehen die lebensechten Puppen
Michael beginnt mit einer Zeichnung. Diese wird die Vorlage für sein Modell. Ziel ist es, einen möglichst lebensechten Ausdruck zu kreieren und dem gezeichneten Menschen so einen Charakter einzuhauchen.
Dann erstellt er das Gerüst, den Körper, die Gliedmaßen. Dabei erarbeitet der Künstler 13 bewegliche Gliedmaßen, damit die Puppe später verschiedene Körperhaltungen einnehmen kann. Noch sieht alles ziemlich künstlich aus.
Michaels Werkstatt gleicht einem Gruselkabinett, wenn er die Körper seiner Puppen als Einzelteile im Ofen härtet.
Dem Kopf schenkt Michael besondere Aufmerksamkeit, denn das Gesicht ist besonders schwierig und gleichzeitig außerordentlich wichtig. Doch auch hier: Noch sieht alles aus wie eine normale Puppe – auch wenn es faszinierend ist, wie aus Alufolie ein Gesicht wird. Zum Modellieren benutzt Michael Zajkov FIMO-Knete – das ist ofenhärtende, farbige Modelliermasse.
Mit jedem Arbeitsschritt zaubert Michael mehr Details auf das Gesicht. Und mit jeder Farbschicht merkt man, was für ein Künstler hier am Werk ist. Die Haare, die später angebracht werden, bestehen aus edlem französischen Mohair, der Stoff aus dem Haar der Angoraziege.
Auch die Hände werden in verblüffenden Details ausgearbeitet: Man meint, die Hand sei tatsächlich die eines lebenden Menschen! Dabei ist ein Drahtgestell, Modelliermasse und Farbe alles, woraus sie bestehen.
Sind dann Haare, Glasaugen, Wimpern und Augenbrauen angebracht, entsteht der hyperrealistische Eindruck und der Betrachter denkt zunächst, die Miniaturmädchen könnten tatsächlich lebendig sein. Die Glasaugen, die Michael benutzt, werden übrigens teilweise auch in Deutschland von Hand hergestellt.
Die Puppen zusammenzunähen und anzuziehen, ist für den Künstler jetzt eine Kleinigkeit. Kleider und Schuhe stellt er ebenfalls eigenhändig her. Er hält die Kleidung im Stil der 1910er-Jahre und verwendet edle Materialien wie Seide, Batist und antike Spitze. Die winzigen Schuhe werden aus Leder gefertigt.
Und so sieht das fertige Ergebnis aus. Einfach der Hammer! So lebendig, dass man es kaum glauben kann, dass dies keine Fotos von echten Menschen sind.
Die glänzenden Augen, die rosige Farbe – kaum zu glauben, dass das nur eine Puppe ist!
Hier ist noch einmal der Meister neben einigen seiner Werke. Wer hätte gedacht, dass sie auch noch so klein sind?
Einfach der Hammer! So realistisch und lebensnah. Mit seinen Kreationen begeistert Michael Zjakov Tausende von Menschen weltweit. Bei so viel Talent ist das auch kein Wunder!