Auf den ersten Blick sind Jason und Emily Kotas aus Denver, Colorado (USA), ein ganz normales Paar. Die beiden führen seit vielen Jahren eine glückliche Ehe – es hätte für die Turteltäubchen gar nicht besser laufen können. Nur ein Wunsch blieb ihnen immer verwehrt: ein leibliches Kind.
Schon im Jahr 1995 nämlich wurde bei Jason, damals noch Teenager, Knochenkrebs diagnostiziert: Hinter seiner linken Schulter wucherte ein baseballgroßer Tumor. Jason wurde sofort in das Kinderkrankenhaus von Colorado eingeliefert, wo ihm der Tumor in einer aufwendigen Operation entfernt wurde. Danach musste er sich noch ein Jahr lang einer Strahlen- und Chemotherapie unterziehen.
Vor Beginn der Behandlung wurde der Jugendliche von den Ärzten über mögliche Folgen aufgeklärt – darunter auch Unfruchtbarkeit. Obwohl sich Jason zu diesem Zeitpunkt noch nicht für Kinder interessierte, konnten ihn seine Eltern überzeugen, doch sicherheitshalber seine Spermien einfrieren zu lassen. Sie sagten, daraus würden ihre Enkel werden, sollte er seine Meinung in Bezug auf einen Kinderwunsch künftig einmal ändern. Jason erholte sich jedenfalls gut von der Behandlung und besiegte den Krebs ohne größere Komplikationen.
15 Jahre später nahm er in „seinem“ alten Krankenhaus den Job als Leiter des Rettungsdienstes an. Dort lernte der junge Mann auch seine zukünftige Frau Emily kennen.
Nachdem die beiden geheiratet hatten, sehnten sie sich nach einem gemeinsamen Kind. Durch die Behandlung in Jasons Kindheit war ihnen der traditionelle Weg allerdings versperrt. Doch dann erinnerte er sich an den Ratschlag von seinen Eltern und nahm Kontakt zu der Samenbank auf. Mit den eingefrorenen Spermien gab es für das Paar wieder Hoffnung!
Daraufhin wurden Eizellen von Emily künstlich befruchtet und wieder bei ihr eingesetzt. Neun Monate später erblickte dann tatsächlich ihr Sohn Sam das Licht der Welt. „Es ist faszinierend, dass eine Hälfte von Sam schon vor über 20 Jahren entstanden ist“, so Emily.
Die Geschichte von Jason und Emily kann einem wirklich Mut machen. Jason hat nicht nur seine Krebserkrankung überstanden, er führt auch mit seiner Frau ein glückliches Leben und kann sich dank seiner Eltern – und der Medizin – über ein eigenes Kind freuen. Wer weiß, vielleicht bekommt der kleine Sam ja sogar noch einen Bruder.