Ellonn Smartt konnte es kaum glauben, als vor einiger Zeit ihre Fruchtblase platzte. Die überraschte Mutter aus Iowa (USA) war zu diesem Zeitpunkt nämlich erst in ihrer 23. Schwangerschaftswoche und hatte deshalb die Geburt ihres zweiten Sohnes naturgemäß erst einige Monate später erwartet.
„Ich hatte von einer perfekten Schwangerschaft geträumt. Es lief eigentlich alles sehr gut. Ich war gesund, hatte mich angemessen ernährt und bei den Vorsorgeuntersuchungen gab es keine Auffälligkeiten. Ich habe alles getan, was man von einer Schwangeren erwartet“, sagt Ellonn.
Zunächst konnte die junge Frau die Fassung bewahren: „Ich wusste, dass ich nicht in Panik geraten durfte. Andernfalls würde ich auch das Baby belasten. Das durfte ich nicht zulassen“, erklärt sie. Leider wurde die 25-Jährige schließlich doch von ihren Gefühlen überwältigt, als Ärzte ihr im Krankenhaus den Ernst der Lage verdeutlichten – Ellonn brach in Tränen aus.
„Sie sagten mir, dass das Baby am nächsten oder übernächsten Tag entbunden werden müsse. Dabei bestand die hohe Wahrscheinlichkeit, dass es nicht überleben würde. In diesem Augenblick war ich todunglücklich und nervlich am Ende“, meint Ellonn.
Trotz aller Schwierigkeiten glückte die Geburt von Jaden Wesley Morrow, die am 11. Juli dieses Jahres per Kaiserschnitt vollzogen wurde: „Seine Arme und Zehen bewegten sich. Er schnappte nach Luft. Er war unser kleines Wunder“, freut sich Ellonn. Jaden wurde sogleich in die Intensivstation für Neugeborene verlegt.
Doch sein Leben hing am seidenen Faden. Wegen der sehr frühen Entbindung brachte der winzige Junge kaum 370 Gramm auf die Waage – Neugeborene wiegen normalerweise im Schnitt über 3 kg. Nicht nur Ellonn und ihr Freund Jordan Morrow waren sprachlos. Kann ein so kleiner Mensch außerhalb des Mutterleibs überleben?
„Im Großen und Ganzen ging es ihm gut. Sein Zustand war recht stabil. Er wurde an ein Beatmungsgerät angeschlossen und erlitt eine kleine Infektion, doch die Ärzte waren zuversichtlich. Jaden wurde regelmäßig gefüttert und nahm an Gewicht zu“, erzählt die junge Mutter.
Zwar durfte sie Jaden nicht in den Armen halten, weil er im Brutkasten bleiben musste, aber das hielt Ellonn natürlich nicht davon ab, ihren Sohn regelmäßig zu besuchen. „Ich war so stolz auf ihn. Ich ging jeden Tag zu ihm und redete mit ihm. Ich sagte ihm immer wieder, wie stolz ich auf ihn sei“, erklärt die 25-Jährige.
Jaden hatte noch einen langen Weg vor sich. Bis zum November dieses Jahres – dem ursprünglichen Geburtstermin – hätte er im Krankenhaus bleiben müssen. Dann, am 4. August, verlor der süße Junge schließlich doch den Kampf ums Leben. Im Gedenken an ihren kleinen Engel veröffentlichte Ellonn die folgenden Worte:
„Ich habe dir das Lied vorgesungen, dass ich deinem Bruder jede Nacht vorgesungen habe. Du warst noch in meinem Bauch und hast mich mit deinen Füßchen getreten … Unserem süßen Kind sind heute Nacht Flügel gewachsen. Seine Familie war die ganze Zeit bei ihm. Wir hielten ihn in unseren Armen, wir schmiegten uns stundenlang an ihn. Ich kenne niemanden, der stärker als Jaden war. Er lehrte uns, was Liebe wirklich bedeutet. Er befindet sich nun dort, wo es keine Schläuche, keine Warnleuchten oder Maschinen gibt. Er hat für uns alle hart gekämpft – 25 Tage lang. Es waren 25 Tage voller Liebe und voller Glück.“
Möge Jaden in Frieden ruhen. Er war zwar nur für eine kurze Zeit auf dieser Welt, wird aber für immer unvergessen bleiben. Seine Mutter, sein Vater und sein Bruder werden ihn auf ewig vermissen.
Vorschaubild: ©Facebook/Jordan Wesley