Australien hat den Ruf, ein Paradies für Schlangen, Spinnen und Krokodile zu sein. Wer Angst vor Krabbeltieren hat, sollte auf jeden Fall um die Stadt Goulbourn im Bundesstaat New South Wales einen Bogen machen. Nach starken Überschwemmungen kam es im Mai 2014 dort zu einem Phänomen, das selbst unerschrockenen Naturen die Haare zu Berge stehen ließ.
Als die Bewohner von Goulbourn eines Morgens aus dem Fenster schauten, war die ganze Stadt mit einer weißen Schicht überzogen. Im ersten Moment dachten einige, es hätte in der Nacht geschneit oder gefroren. Doch als sie sahen, was es mit dem vermeintlichen „Schnee“ wirklich auf sich hatte, bekamen sie einen Schreck.
Spinnen, überall Spinnen
Die weiße Schicht, die sich über Bäume, Bänke und Strommasten gelegt hatte, bestand nicht aus Eiskristallen, sondern aus Spinnweben. Das wurde den Bewohnern spätestens klar, wenn sie aus Versehen mit den feinen Netzen in Berührung kamen. Dann sahen sie, dass sich in den hauchdünnen Fäden unzählige Spinnen tummelten. Doch damit nicht genug: Die Krabbeltiere schienen vom Himmel zu regnen und setzten sich in Haaren und Bärten fest. Ein Albtraum für Menschen mit Spinnen-Phobie!
Ein Bewohner der Stadt schrieb auf Facebook: „Gibt es noch jemanden, der dieses ‚Engelshaar‘ sieht oder vielleicht Millionen Spinnen, die gerade vom Himmel regnen? Ich bin 10 Minuten von der Stadt entfernt und man sieht deutlich hunderte winzige Spinnen mit ihren Netzen durch die Luft schweben und mein Haus ist mit ihnen bedeckt. Jemand sollte einen Wissenschaftler rufen!“
„Spinnenflug“
Die Erklärung für das unheimliche Ereignis ließ nicht lange auf sich warten. Tatsächlich handelte es sich bei der Spinnen-Invasion um ein natürliches Phänomen, auch als „Spinnenflug“ – im Englischen „Ballooning“ (dt. „Ballonfahren“) – bekannt. Dabei klettern Spinnen auf Bäume oder andere erhöhte Objekte und lassen sich mit Hilfe eines „Fallschirms“ aus Spinnweben durch die Luft treiben.
Die Ursache für den extremen Spinnenflug lag Wissenschaftlern zufolge wohl in dem starken Hochwasser. Die Überschwemmungen und schlechten Wetterverhältnisse hatten lange Zeit den Flug für die Spinnen verhindert und die kleinen „Ballonfahrer“ zu tausenden auf die richtigen Bedingungen warten lassen. Als das Hochwasser zurückging, machten sich ganze Spinnen-Kohorten gleichzeitig auf die Reise.
Natürliche Erklärung hin oder her – für viele Menschen dürften diese Bilder ein weiterer Grund sein, dem Land „Down Under“ so fern wie möglich zu bleiben. Wer sich aber von dem Spinnen-Regen nicht beeindrucken lässt, den lassen wohl auch diese gruseligen Australien-Bilder kalt.
Quelle: huffingtonpost
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