Flugreisen sind längst normal und alltäglich geworden. Die meisten von uns zucken beim Gedanken daran, ein Flugzeug zu besteigen und sich Tausende von Kilometer in die Luft zu erheben, nicht mit der Wimper. Doch der Moment, in dem die Maschine die Startbahn entlang braust und schließlich den Boden hinter sich lässt, lässt viele Menschen immer noch leicht nervös werden.
Wer einen Flug von der Startbahn Nr. 10 des Flughafens von Savannah im Bundesstaat Georgia in den USA nimmt, und beim Start aufmerksam aus dem Fenster schaut, der kann dort etwas bemerken, das nicht gerade beruhigend wirken wird – vor allem auf Menschen mit Flugangst.
Der Flughafens von Savannah wirkt auf den ersten Blick völlig normal. Wartehallen, Landebahnen und Gepäckwagen beherrschen das Bild, Flugzeuge werden aufgetankt, Passagiere ein- und ausgecheckt.
Aber mitten im Beton der Startbahn Nr. 10 sind zwei seltsame Steinblöcke eingebettet. Sie scheinen nicht dorthin zu gehören.
Tatsächlich sind die merkwürdigen steinernen Rechtecke schon viel länger dort, als der Flughafen es ist. Bevor dieser gebaut wurde, gehörte das Land über viele Jahre einer Familie namens Dotson. Die Dotsons hatten eine Farm mit dazugehörendem Ackerland und ihrem eigenen Familienfriedhof mit mindestens einem Dutzend Gräbern.
Während des zweiten Weltkriegs baute das Militär einen angrenzenden kleinen Flughafen aus. Viele der Startbahnen wurden dabei verlängert. Bahn Nr. 10 reicht jetzt bis in das frühere Friedhofsgebiet der Dotsons hinein.
Die meisten der dort Begrabenen wurden zuvor geborgen und in andere Friedhöfe verlegt. Die Körper von Catherine und Richard Dotson jedoch – sowie der eines Mannes namens Daniel Hueston – liegen seit dem 19. Jahrhundert noch immer dort, unter dem Beton.
Da die Grabsteine der Dotsons nicht ohne Zustimmung der Familie entfernt werden durften, wurden zwei davon in den Beton der Bahn eingebettet.
Richards Stein trägt die Inschrift: „In Frieden“, auf Catherines steht: „Nach Hause gegangen, um zu ruhen“.
Ein makaberes Denkmal für die Familie Dotson. Aber der Wille der Verstorbenen bleibt respektiert. Bleibt zu hoffen, dass sie dort wirklich in Frieden ruhen können …