„Na, weil es wackelt, wenn er geht, und das sieht dann das Mädchen und weiß, das ist ein Junge und dann findet sie ihn gut. Dann sieht der Junge das Mädchen und schwillt an und dann weiß das Mädchen, dass er sie auch gut findet. Und dann heiraten sie. Und dann werden sie gekocht!“
Das klang ja alles irgendwie schlüssig, aber der Schluss hat mich doch sehr verwirrt. Wir kamen in dem Moment zu Hause an. Sie fischte etwas aus ihrem Schulranzen und sagte: „Ich habe ein Bild gemalt von dem, was wir gelernt haben. Willst Du es sehen?“
So ganz sicher war ich mir nicht, ob ich es wirklich sehen wollte, aber die Neugier siegte. Und dann musste ich mich erstmal setzen.
Vor mir lag, sozusagen in seiner ganzen angeschwollenen, frauenerregenden Pracht, die Buntstiftzeichnung eines großen männlichen Truthahns! Dieser rote Lappen, der über seinem Schnabel hängt, dieses Ding, das die Vogeldamen so unwiderstehlich finden, war gigantisch und seine Schwanzfedern reckten sich stolz in die Höhe.
Meine Kleine war etwas sauer, weil ich so lachen musste, aber als ich ihr sagte, dass ich das Bild liebte, hatte sie es schnell vergessen. Ich werde das Bild aber nie aus dem Kopf bekommen.