Die junge Mutter Ashley Nagy aus Arizona (USA) hat es oft nicht leicht, wenn sie mit ihrer 2-jährigen Tochter Charlie zum Spielplatz geht. Tollt das kleine Mädchen mit anderen Kindern herum, dauert es meist nicht lange, bis besorgte Eltern ihre Kinder von der kleinen Charlie wegziehen.
Die bedrohlich wirkenden Flecken auf der Haut von Ashleys Tochter sind für viele Passanten das Zeichen einer ansteckenden Krankheit. Die Wahrheit könnte jedoch nicht weiter davon entfernt sein. Vor allem mit einer liebevollen Angewohnheit versucht die junge Mutter, den vielen Eltern und Kindern die Furcht vor ihrer Tochter zu nehmen.
Bereits zwei Monate nach der Geburt des kleinen Mädchens wurde bei ihr Psoriasis – Schuppenflechte – diagnostiziert. Diese Hautkrankheit ist nicht ansteckend und leicht an den geröteten, von weißen Schuppen durchzogenen Hautstellen zu erkennen.
Die Ursache für dieses Phänomen ist ein verändertes Wachstum der Hautzellen in der Oberhaut. Normalerweise erneuert sich die Haut eines gesunden Menschen nach einem Monat, bei einer Person mit Schuppenflechte bereits nach wenigen Tagen. Die vielen überflüssigen Hautzellen werden nicht schnell genug abgestoßen und bilden die markante Schuppenschicht. Alle betroffenen Stellen auf der Haut jucken und schmerzen unangenehm.
Um die körperlichen Folgen dieser Krankheit zu lindern, erhält Charlie täglich ein zweistündiges Bad – mit besonderer Hautpflege danach. Außerdem erspart eine milch- und glutenfreie Ernährung dem kleinen Mädchen die regelmäßige Einnahme von Medikamenten. Nicht zuletzt verhindert weite Baumwollkleidung, dass die Haut zu stark gereizt wird, wie es bei enger Kleidung der Fall wäre.
Weil Schuppenflechte bei den meisten Menschen erst im Alter von 10 bis 25 Jahren ausbricht, ist der Fall der kleinen Charlie außergewöhnlich. Vermutlich schlimmer als die körperlichen Leiden wiegt die gesellschaftliche Ausgrenzung, mit der sie seit ihrer Geburt aufwachsen muss.
Um den vielen Blicken und Vorurteilen gegenüber der Krankheit ihrer Tochter zu begegnen, hat es sich Ashley zur Angewohnheit gemacht, Charlie in der Öffentlichkeit regelmäßig zu schmusen und zu liebkosen, damit sich jeder selbst davon überzeugen kann, dass ihre Krankheit nicht ansteckend ist.
„Wenn ich sie im Kinderwagen herumschiebe und bemerke, dass Passanten sie mitleidig anstarren oder ihre eigenen Kinder beiseite drücken, dann berühre ich sanft ihr Gesicht und küsse sie auf die Wange“, meint die hingebungsvolle Mutter.
Ashley möchte die Menschen darüber aufklären, dass man sich ihrer Tochter ohne Probleme nähern kann. „Ich ziehe ihr keine Rollkragenpullis an oder verstecke sie. Sie darf in kurzen Hosen herumlaufen. Ich schäme mich nicht für sie, sondern bin stolz. Ich weiß, dass sie wundervoll ist“, sagt Ashley.
Vielleicht kann die Geschichte von Ashley und ihrer Tochter Charlie viele Menschen davon überzeugen, dass der erste Anschein trügen kann. Ihr kleines Mädchen hat viel Liebe und körperliche Nähe verdient und sollte nicht wie eine Aussätzige gemieden werden.