Die Bloggerin und Marketingexpertin Celeste Yvonne führt ein beschauliches Leben im US-Bundesstaat Nevada. Dazu gehört natürlich das regelmäßige Beisammensein mit der Familie, Freunden und Kollegen. Wie es bei vielen Menschen üblich ist, trank auch Celeste zu solchen Anlässen das ein oder andere Glas Wein. Im Laufe der Jahre jedoch wurde Alkohol ein immer wichtigerer Bestandteil ihres Lebens.
Die zweifache Mutter bemerkte, dass sie mittlerweile fast jeden Abend eine Flasche Wein öffnete – ein solches Vorbild wollte sie ihren Söhnen nicht sein. Deshalb traf Celeste im Dezember 2017 die Entscheidung, mit dem Trinken aufzuhören. Obwohl sie sich seit ihrem Verzicht besser fühlt, kämpft sie mit den Folgen ihres Lebens ohne Alkohol.
In dem folgenden Facebook-Beitrag berichtet Celeste darüber, wie ihr vor allem die allgegenwärtige Trinkkultur schwer zu schaffen macht:
„Ich habe mein Kind zu einem Freund zum Spielen gebracht. Sofort als mich die Mutter an der Eingangstür sah, sagte sie kichernd: ‚Zeit für einen Drink.‘ In diesem Moment erstarrte ich. Darauf war ich nicht vorbereitet.
Wenn eine Feier oder Ähnliches ansteht, habe ich fast immer Zeit, mich darauf vorzubereiten. Mich seelisch vorzubereiten. Mich körperlich (ich nehme immer Kombucha mit) vorzubereiten. Mich emotional vorzubereiten.
Ich denke darüber nach, wie ich darauf reagieren kann, falls mich jemand fragt, warum ich nichts trinke. Ich überlege, wie viel ich über meine Abstinenz sprechen möchte – an manchen Tagen habe ich die Nerven dazu, an anderen möchte ich überhaupt nichts sagen. Außer, dass ich eben keinen Alkohol trinke.
Heute hatte es mich unvorbereitet erwischt. Bestimmt hat die andere Mutter gesehen, dass ich völlig perplex war. Ich hätte fast Ja gesagt und wollte nur so tun, als ob ich daran nippe. Schließlich antwortete ich: ‚Im Augenblick nicht, danke. Alles in Ordnung.‘ Unser Gespräch glitt auf andere Themen ab. Nach einer Viertelstunde wiederholte sie jedoch die Frage und dann wieder nach einer weiteren Viertelstunde.
Ich kämpfte innerlich mit mir und fragte mich: ‚Warum sagst du ihr nicht, dass du keinen Alkohol trinkst?‘ Aber ich tat es nicht. Ich hatte zu viel Angst davor, dass sie mich für eine Spaßbremse halten könnte. Ich fürchtete mich davor, dass sie mich und mein Kind nicht wieder einladen würde. Gestern sah ich ein Witzbildchen, bei dem es hieß: ‚Meine Kinder dürfen nur mit Kindern spielen, deren Mütter mit mir Wein trinken.‘
Ich habe das Gefühl, dass Abstinenz und Ausgrenzung Hand in Hand gehen. Und es ist merkwürdig, dass Alkohol die einzige Droge ist, bei der wir erklären müssen, warum wir sie nicht nehmen.
Es ist langsam an der Zeit, die Dinge zu ändern. Wer keinen Alkohol mehr trinkt, sollte sich nicht mehr rechtfertigen, sich nicht mehr schämen müssen oder verurteilt werden.“
Sehr vielen Facebook-Nutzern ist Celestes Beitrag aufgefallen und etliche stimmen ihr zu. Mehr als 8.000 Kommentare und über 54.000 positive Reaktionen hat ihr Post bisher bekommen. Offensichtlich hat Celeste damit einen Nerv getroffen.