Wenn ein Kinderwunsch nicht in Erfüllung gehen kann, ist das eine Hiobsbotschaft. Auch der US-Amerikanerin Kaitlyn Munoz riet man aus gesundheitlichen Gründen dringend von einer zweiten Schwangerschaft ab. Aber dann trat eine ganz besondere Leihmutter in Aktion.
Schwanger trotz Endometriose
Alles begann mit einer verhängnisvollen Diagnose: Endometriose. Bei dieser Krankheit wuchert Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter an verschiedenen Stellen im Körper einer Frau, was zu Entzündungen, Schmerzen und sogar Unfruchtbarkeit führen kann. Kaitlyn war da keine Ausnahme.
Dank einer künstlichen Befruchtung wurde die Mittzwanzigerin trotzdem schwanger und brachte einen gesunden Sohn namens Callahan zur Welt. Leider wurde Kaitlyns Glück von einer weiteren Hiobsbotschaft getrübt.
Unmöglicher Kinderwunsch
Nach der Geburt ihres Sohnes wurde bei Kaitlyn das Sjögren-Syndrom diagnostiziert. Das ist eine Autoimmunkrankheit, die dazu führt, dass der eigene Körper gesunde Zellen angreift. Die Krankheit führt zu einer Schädigung der Schleimhäute im ganzen Körper, was wiederum Entzündungen hervorruft. Unter diesen Voraussetzungen wäre eine zweite kraftraubende Schwangerschaft für Kaitlyn zu gefährlich gewesen.
Die 25-Jährige und ihr Ehemann waren erschüttert, wollten aber ihrem Sohn noch ein Geschwisterchen schenken. Deshalb suchte Kaitlyn nach anderen Möglichkeiten – wie einer Adoption oder Leihmutterschaft.
Kaitlyns Mutter Chalise Smith bekam natürlich mit, wie sehr diese Situation ihre Tochter belastete. Die 50-Jährige wollte helfen und hatte einen ungewöhnlichen Einfall: Warum nicht selbst die eigene Enkelin oder Enkel austragen?
„Ich musste sicher sein, dass ich mich nicht einfach nur gefühlsmäßig in die Sache stürze.“
Wochenlang dachte sie im Geheimen darüber nach, doch die Idee ließ sie nicht mehr los: „Ich musste sicher sein, dass ich mich nicht einfach nur gefühlsmäßig in die Sache stürze, weil ich es für sie tun wollte. Ich wollte, dass es die richtige Entscheidung ist.“
Schließlich erzählte Chalise ihrer Tochter, was sie vorhatte. Obwohl Kaitlyn um die Gesundheit ihrer Mutter besorgt war, konnte die 50-Jährige ihre Tochter überzeugen. Immerhin hatte Chalise schon acht erfolgreiche Schwangerschaften hinter sich.
„Ich habe mitverfolgt, wie Kaitlyn ihre künstliche Befruchtung durchgemacht hat. Ich weiß, was das bedeutet. Es gibt all die Spritzen und so viele Emotionen, die damit verbunden sind. Ich sagte ihr, dass ich die Risiken verstehe.“
Und so kam es, dass Chalise eine befruchtete Eizelle eingepflanzt wurde und ihre wohl letzte Schwangerschaft begann. Nach neun aufregenden Monaten war es dann schließlich so weit: Chalise brachte ihre eigene Enkeltochter Alayna zur Welt. Alles war geglückt!
„Als meine Mutter anbot, unsere Leihmutter zu sein, fühlte es sich einfach richtig an. Meine Mutter hat sich während der gesamten Schwangerschaft großartig verhalten und wir hatten eine wunderbare Geburt. Ich bin dankbar für meine Mutter und ihre Selbstlosigkeit auf dieser Reise“, erklärt Kaitlyn.
„Ein Geschenk für meine Mutter“
Trotz aller Bedenken verlief die Geburt für die Leihmutter ohne Komplikationen. Aber auch andere Sorgen um die ungewöhnliche Schwangerschaft erwiesen sich als unbegründet.
„Während der Schwangerschaft haben mir viele gesagt, wie schwer es sein würde, das Baby abzugeben, nachdem ich es neun Monate lang ausgetragen hatte“, so Chalise, „Aber das war nicht der Fall. Ich wusste von Anfang an, dass dies nicht mein Baby war. Es war ein Geschenk für meine Tochter. Ein Geschenk, das sie nicht sich selbst machen konnte. Ich würde für meine Kinder alles tun.“
Dieses unfassbares Erlebnis hat das Band von Mutter und Tochter gestärkt. „Meine Mutter ist ein lebender Engel und hat uns einen weiteren Segen auf die Erde gebracht“, schwärmt Kaitlyn.
Wie schön, dass alles glücklich verlaufen ist und Chalise ihrer Tochter auf diese unglaubliche Weise helfen konnte! Wer hätte gedacht, dass sie als 50-Jährige noch ihre eigene Enkelin zur Welt bringt? Eine wirklich ganz besondere Leihmutter!
Quelle: yourtango
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