Wer die frühen 90er Jahre vor der Flimmerkiste verbracht hat, wird sich noch gut an ein markantes Kinn erinnern: Dean Cain mimte von 1993 bis 1997 den Superhelden in der Serie „Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark“. Bei jeder Folge schalteten bis zu 15 Millionen Zuschauer ihr Fernsehgerät ein. In Deutschland wurde der Hit ab 1994 auf ProSieben ausgestrahlt. Während sein weiblicher Gegenpart Teri Hatcher als Bond-Girl und in „Desperate Housewives“ weiter Erfolge feierte, wurde es um den Schauspieler ruhig. Doch das hat einen ganz besonderen Grund.
Der US-Amerikaner wurde 1966 als Dean George Tanaka geboren. Seine Eltern ließen sich noch vor seiner Geburt scheiden. Sein leiblicher Vater brach jeglichen Kontakt ab und hatte nie eine Beziehung zu seinem Kind. Ein prägendes Erlebnis für den Jungen. „Er ist nicht die Art von Mann, die ich sein möchte“, erzählt der Schauspieler später. „Er war ein untreuer Ehemann und kein richtiger Vater.“
Als seine Mutter den Regisseur Christopher Cain heiratete, adoptierte dieser den kleinen Dean. Er wurde für den Jungen nicht nur die Vaterfigur, nach der er sich so gesehnt hatte, sondern erweckte auch dessen Liebe zum Film.
Ein neuer Lebensabschnitt
Nach seinen Erfolgen in „Beverly Hills, 90210“ und als „Superman“ standen dem jungen Mann alle Türen in Hollywood offen. Doch all das geriet in den Hintergrund, als im Jahr 2000 sein Sohn geboren wurde. Er gab ihm zu Ehren seines Adoptivvaters den Namen Christopher Dean Cain.
Wie schon seine eigenen Eltern trennten sich der Darsteller und die Mutter des Kindes nach kurzer Beziehung noch vor der Geburt des Babys. Aber Dean Cain wollte nicht einfach aus dem Leben seines Sohnes verschwinden, wie sein eigener Erzeuger es einst getan hatte. Er kämpfte für das alleinige Sorgerecht für seinen Sohn, das er letztendlich zugesprochen bekam.
Und damit bekam das Leben des 56-Jährigen, der mit Hollywood-Star Charlie Sheen zur Schule gegangen und während des Studiums mit Schauspielerin Brooke Shields zusammen gewesen war, eine gänzlich neue Priorität.
An erster Stelle Vater
„In den letzten Jahren meiner Karriere war ich immer zuerst Vater und erst an zweiter Stelle Schauspieler“, so Dean Cain in einem Interview aus dem Jahr 2018. „Ich weiß, wie sehr der Dreh einer Serie dein ganzes Leben vereinnahmt. Deshalb habe ich in den letzten 18 Jahren keine Hauptrolle mehr in einer Serie angenommen. Ich habe so viele Hauptrollen abgelehnt und werde sie weiter ablehnen, bis mein Sohn seinen Schulabschluss gemacht hat.“
Eine Entscheidung, die nicht selten auf Unverständnis stieß: „Leute fragen immer: ‚Möchtest du nicht noch etwas erreichen?‘ Aber ich habe dieses Leben angestrebt. Ich koche jede Mahlzeit für mein Kind. Ich bin sein Basketball-Trainer, ich gehe zu seinen Kampfsport-Wettkämpfen. Ich bin für ihn da. Ich bin ein sehr präsenter Vater und ich würde es nie anders machen wollen.“
Ein Superheld aus dem wahren Leben
Dieser alleinerziehende Vater ist eben auch jenseits der Leinwand ein wahrer Superheld! Jetzt, wo sein Sprössling erwachsen ist, möchte der Vollblutpapa sich wieder verstärkt der Schauspielerei widmen. Aber in keiner Rolle wird er wohl jemals so aufgehen wie in der als Vater. Sohnemann Christoph ist zu Recht stolz auf seinen ganz eigenen „Superman“:
„Ich glaube, er ist ziemlich stolz auf Papa, aber ich bin auch ziemlich stolz auf ihn“, meint Dean Cain. „Er ist mein liebster Mensch auf diesem Planeten.“
Quellen: brightside, closerweekly
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