Man denkt, man kenne die Menschen in seiner Familie. Man glaubt, alles über das Leben seiner Eltern und Großeltern zu wissen. Aber jeder Mensch hat Geheimnisse und auch in jeder Familie gibt es Dinge, über die niemand spricht. Manchmal erfährt man sogar erst nach dem Tod eines Familienmitglieds, was er oder sie ein ganzes Leben lang verborgen gehalten hat.
Wenn die Nachfahren das Familiengeheimnis schließlich lüften, dann wird es das Bild, das sie von diesem Verwandten haben, für immer verändern. Manchmal lieben und bewundern sie ihre Eltern oder Großeltern vielleicht danach umso mehr. Aber oft werden Geheimnisse gerade deshalb so lange gewahrt, weil sie sehr, sehr unschön sind.
1. Sie fühlte sich beobachtet
„Als ich 18 war, starb mein Onkel plötzlich bei einem Autounfall. Meine Tante leidet an Schizophrenie und nach seinem Tod hörte sie auf, ihre Medikamente zu nehmen. Als sie dann anfing, über Augen zu sprechen, die überall im Haus seien, wollten wir ihr helfen und sie zu einer Therapie bewegen. Als sie nicht mehr allein wohnen konnte, halfen wir ihr beim Umzug und räumten das Haus aus. Wir fanden überall versteckte Kameras. Hinter den Bildern, in den Bücherregalen, einfach überall. Im Safe meines Onkels fanden wir zwei nicht registrierte Schusswaffen und eine Menge Bargeld. Jetzt denken wir, dass die Paranoia und die Krankheit meiner Tante nie so schlimm war, wie er immer behauptet hatte. Heute lebt sie in einem betreuten Wohnheim, sie malt gerne und ist viel glücklicher.“
2. Das Familiengeheimnis
„Mein Großvater starb in den 90er Jahren an einer Herzattacke. Meine Familie kam in den 80ern aus Polen nach Deutschland und meine Großeltern waren während des Zweiten Weltkrieges Kinder. Wir fanden keine Kinderbilder von meinem Großvater, aber seine Tante lebte noch und wir fragten sie danach. Sie fing an zu weinen und erzählte uns, dass er ein jüdisches Kind aus Deutschland gewesen sei, das meine Urgroßeltern aus einem Zug nach Auschwitz gerettet hätten. Ihr eigener Sohn sei nur Wochen vorher gestorben, und sie hätten die Papiere ihres Kindes benutzt, um ihn als ihren Sohn auszugeben. Das erklärt seine posttraumatische Belastungsstörung und dass er nie einen polnischen Akzent hatte, wenn er Deutsch sprach.“
3. Das doppelte Leben
„Ich bin Europäer, einige meiner Onkel leben in den USA. Ich habe meine DNA ermitteln lassen. Ein paar Monate später kontaktierte mich eine Frau aus Vietnam und sagte, sie sei meine Kusine. Meine Kusine ersten Grades. Mein Onkel in den USA war verheiratet und hatte Kinder, aber während er in Vietnam stationiert war, hatte er dort noch eine weitere Familie. Drei Kinder, denen er dieselben Namen gegeben hatte wie seinen amerikanischen Kindern!“
4. Die heimliche Schande
„Mein Großvater war ein Mitglied des Ku-Klux-Klan. Meine Großmutter fand seine Roben und sein ganzes anderes KKK-Zeug im Kofferraum seines Wagens, nachdem er gestorben war. Sie war entsetzt, hat es hinter ihr Haus getragen und verbrannt.“
5. Der Familienmensch
„Mein Onkel war wunderbar. Er brachte mir Spielzeug mit, als ich ein Kind war, er spielte mit mir und war einfach richtig toll. Als ich 13 Jahre alt war, verschwand er plötzlich spurlos. Als ich 26 war, sagte mir mein Vater schließlich, was passiert war. Mein Onkel sei ein Auftragsmörder gewesen und bei einer Schießerei in Italien getötet worden.“
6. Das geheime Leben
„Als wir nach dem Tod meines Vaters sein Haus ausräumten, fand ich einen dicken Umschlag mit der Aufschrift: ‚Erst nach meinem Tod öffnen. Am besten verbrennen.‘ Mein Vater hatte eine komplette zweite Familie. Meine Schwester und ich haben mehrere Geschwister. Wir sind alle noch dabei, das zu verarbeiten.“
7. Er ließ etwas zurück
„Mein Großvater starb und nur eine Woche danach wurde meine Großmutter sehr krank. Sie ist über 80 und die Ärzte dachten, es sei einfach eine wirklich schlimme Blasenentzündung, die sich auf andere Organe ausgebreitet hätte. Wie sich herausstellte, hatte sie mehrere Geschlechtskrankheiten. Mein Großvater war ein Priester und war mit richtig vielen Frauen aus seiner Gemeinde fremdgegangen. Er hat ihnen allen ein paar scheußliche Andenken hinterlassen.“
8. Die gute Menschenkennerin
„Meine Urgroßmutter war in ihrer Jugend eine Schwarzbrennerin. Sie und ihre Geschwister verkauften selbstgebrannten Schnaps, um sich genug zu essen leisten zu können. Eines Tages tauchte ein Mann namens Jim Jones als Gastprediger in der Kirche ihrer Gemeinde auf. Er passte sie auf dem Parkplatz ab und versuchte, sie für seinen Kult zu rekrutieren. Meine Urgroßmutter hatte einen guten Riecher für Menschen und sagte ihm, er solle sich verpissen. Sie hat sonst nie solche Ausdrücke verwendet. Jim Jones war der berüchtigte Kult-Anführer, der später, am 18. November 1978, über 900 seiner Anhänger dazu brachte, sich umzubringen.“
9. Im Garten verscharrt
„Unser Nachbar und seine Familie waren in unserer Nachbarschaft sehr beliebt. Sie waren wohlhabend und hatten eine Haushaltshilfe, die eines Tages einfach verschwand. Es hieß, sie sei mit einem Mann durchgebrannt. Jahre nach dem Tod des Nachbarn reparierte sein Sohn den Gartenzaun und beim Graben in der Erde fand er einen menschlichen Schädel und einige Knochen. Es waren die Überreste der verschwundenen Frau.“
10. Das arme Kind
„Meine Ex-Frau hat unsere Tochter körperlich und emotional misshandelt, wenn ich nicht da war. Wir hatten ein geteiltes Sorgerecht, ich hatte die Wochenenden und zwei Abende pro Woche. Erst nach ihrem Tod und nach einer Menge Therapie hatte mein Kind den Mut, es mir zu sagen.“
11. Späte Rache für schreckliches Leid
„Mein Onkel wurde bei einem Raubüberfall getötet. Das war zumindest das, was man uns erzählte. Doch dann fanden wir die Zeitungen, in denen über die Umstände des Mordes berichtet wurde. Mein Onkel hatte über 5 Jahrzehnte hinweg Kinder missbraucht und war dafür nie zur Rechenschaft gezogen worden. Er hatte sich immer die Kinder von mittellosen Familien gesucht, deren Vorwürfe man schnell unter den Teppich kehren konnte. Eines seiner jetzt erwachsenen Opfer hatte sich gerächt. Erst dann fiel uns auf, dass wir als Kinder nie mit diesem Onkel allein in einem Raum gelassen wurden.“
12. Ein tragischer Unfall
„Als ich ein Kind war, erzählte mein Vater mir, sein Vater sei an einem Stromschlag gestorben. Aber als meine Großmutter im Sterben lag, sagte sie mir, dass er durch autoerotische Erstickung gestorben sei. Es ist in den 60er Jahren passiert, und alles wurde vertuscht, um die Familie nicht zu beschämen.“
13. Das ist hart
„Nachdem mein Mann gestorben war, habe ich einen ganzen Stapel Liebesbriefe gefunden, die er während unserer Ehe bekommen hatte. Keiner davon war von mir.“
14. So will man nicht in Erinnerung bleiben
„Ich habe herausgefunden, dass mein Onkel eine Leber vom Schwarzmarkt hatte. Seine eigene hatte er mit zu viel Alkohol zugrunde gerichtet. Er wollte nicht mit dem Trinken aufhören, deshalb wurde er auch nicht auf eine Warteliste für Spenderlebern gesetzt. Also suchte er sich in Indien einen zwielichtigen Arzt, der ihm eine neue Leber besorgte. Die hat er dann in drei Jahren wieder kaputtgetrunken. Er wollte das Ganze wiederholen, aber da er außerdem Impfgegner war, durfte er nicht mehr nach Indien einreisen. Er starb an Leberversagen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass seine zweite nicht von einem verstorbenen, freiwilligen Spender stammte.“
Was für Geschichten da ans Licht gekommen sind! Man fragt sich, ob die Nachfahren dieser Menschen es vorgezogen hätten, nie zu erfahren, wer ihre Verstorbenen wirklich waren. Aber vielleicht erklärt die Wahrheit auch so manches seltsame Gefühl, das sie bereits vorher hatten.
Quelle: boredpanda
Vorschaubild: ©Facebook/WKRN News 2