„Dein Gesicht ergraute, dein Lebensgeist schwand, aber du warst weise auf eine Art, die nur die wenigsten verstehen können.“ Mit diesen Worten nimmt die Buchautorin Brittany Tarkington Abschied von ihrer 12-jährigen Jack-Russell-Terrier-Hündin Winnie.
Winnie bereichert Brittanys Leben, seit sie ein kleiner Welpe war. Doch erst in ihren letzten gemeinsamen Jahren wird Winnies Besitzerin richtig bewusst, wie viel Kosten und Arbeit ein in die Jahre gekommener Hund tatsächlich verursacht und dass dies oft ein Grund dafür ist, dass viele alte Hunde die letzten Jahre vor ihrem Tod im Tierheim verbringen.
Immer wieder neue Herausforderungen
Die wenigsten Menschen scheinen sich vor der Anschaffung eines Hundes die Frage zu stellen, ob sie auch in 10 bis 12 Jahren noch gut für ihren Vierbeiner sorgen können. Doch die Hundehaltung verursacht nicht nur Kosten. Im Laufe eines Hundelebens stellen die Vierbeiner ihre Besitzer auch immer wieder vor neue Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Da ist das Einsammeln ihrer Hinterlassenschaften noch das kleinste Übel, wie Brittany in einem Instagram-Post treffend beschreibt:
„Wo möchtest du sein in 10 Jahren?“
„Bevor du diesen niedlichen, energiegeladenen Welpen kaufst, stell dir die Frage, wo du in 10 Jahren sein möchtest.
Wenn du dir nicht vorstellen kannst, in der Zukunft in einen Badeanzug zu schlüpfen, um mit deinem Hunde-Senior in die Badewanne zu steigen, weil er einen schlechten Tag und Angst hat, dann tu es nicht.
Wenn du dir nicht vorstellen kannst, hinter ihnen herzuwischen, wenn sie krank sind, dann tu es nicht.
Wenn du über Leute lachst, weil sie für ihren Hund selbst kochen, dann tu es nicht.
Wenn du keine Lust hast, die ganze Nacht aufzubleiben, nur um sicherzustellen, dass sie noch atmen und alles haben, was sie brauchen, dann tu es nicht.
Wenn du dich der Entscheidung nicht stellen kannst, die ich bald zu treffen habe, dann tu es nicht.
Sie war nicht immer diese mürrische alte Dame mit hohen Ansprüchen. Vor 12 Jahren war sie ein Welpe und ich ging noch zur Schule. Sie war aufgedreht, gesund und voller Leben. Es war nicht immer so wie jetzt.
Wenn du das bis zu ihrem Ende nicht kannst, dann tu es nicht.“
Abschied nehmen
Kurz nach ihrem Instagram-Post musste Brittany schließlich Abschied von ihrer besten Freundin Winnie nehmen, auch wenn es ihr unendlich schwergefallen ist. Die Autorin ist dankbar für die schönen Jahre, die sie gemeinsam mit Winnie verbringen durfte:
„Dein Gesicht ergraute, dein Lebensgeist schwand, aber du warst weise auf eine Art, die nur die wenigsten verstehen können. Es war nicht immer leicht, aber ich würde es immer wieder so machen, nur um mit dir zusammen zu sein. Während der letzten Zeit habe ich mich immer öfter gefragt, warum Menschen ihre alten Haustiere in dieser verletzlichsten Phase ihres Lebens einfach aussetzen. Das werde ich wohl niemals verstehen. Ich hoffe nur, dass sie irgendwann damit aufhören und anfangen zu denken.“
Nach einiger Zeit der Trauer beschließt Brittany schließlich, ein neues Familienmitglied zu adoptieren, und so zieht im November 2020 Welpe Willie bei ihr und ihrer Familie ein, auch wenn Hündin Winnie wohl immer einen ganz besonderen Platz in ihrem Herzen einnehmen wird.
Hoffentlich nehmen sich möglichst viele Menschen Brittanys Worte zu Herzen und überlegen es sich vor der Anschaffung eines Tieres ganz genau, ob sie es auch im hohen Alter noch verpflegen können und auch wirklich bereit sind, für ihren geliebten Vierbeiner kleine und große Entbehrungen in Kauf zu nehmen.
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Quelle: boredpanda
Vorschaubild: ©Instagram/brittanyntarkington