Wohl jeder kennt herausragende Persönlichkeiten, die Außergewöhnliches vollbracht haben. Einen scheinbar unerreichbaren Berg besteigen, eine umwälzende Erfindung machen oder einen Weltkonzern gründen – diese und ähnlich schwierige Leistungen flößen etlichen Menschen großen Respekt ein.
Trotzdem sollte man nicht vergessen, dass viele „einfache“ Menschen zwar keine Schlagzeilen machen, aber trotzdem ein bewundernswertes Leben führen, das man sich genauso zum Vorbild nehmen kann. Ein Mann aus dem US-Bundesstaat New York ist ein solches Beispiel, wie der folgende rührende Facebook-Beitrag zeigt, den ein Sohn über seinen Vater teilte:
„Mein ganzes Leben lang sah ich nicht ein einziges Mal, wie dieser Mann ein Buch las. Einmal konnte ich einen Blick auf eines seiner letzten Schulzeugnisse werfen. Er hatte nur eine Eins: Sport.
Seine Eltern hatten nie Geld. Nach seinem Schulabschluss fing er deshalb gleich an zu arbeiten. Er räumte Obst und Gemüse in die Verkaufsstände eines Lebensmittelhandels in seiner Nähe. Die Eigentümer bemerkten später, dass er gut mit Zahlen umgehen konnte.
Mit zwanzig Jahren wurde er deshalb befördert. Meine Mutter lernte er in demselben Geschäft kennen. Sie heirateten und nicht lange danach kam ich zur Welt. Solange ich mich erinnern kann, war das Geschäft ein sehr wichtiger Teil seines Lebens. Er arbeitete sechs Tage in der Woche.
Irgendwann hatte er genügend Geld gespart und kaufte den Eigentümern das Geschäft ab. Er tat das aber nicht aus einem besonderen Karrierebewusstsein oder Ähnlichem. Kam er von der Arbeit nach Hause, war er immer völlig für uns da. Bei seiner Familie ging es ihm immer sehr gut. Er hatte nie Phasen, in denen er unbedingt mit seinen Kumpeln abhängen musste. Er war in meine Mutter unheimlich verliebt.
Ein schöner Zeitvertreib war es für ihn, Zeit mit seinen Kindern zu verbringen. Ich dachte immer, dass er einfach ein Familienmensch sei. Als ich älter wurde, fiel mir auf, dass zu seiner ‚Familie‘ auch alle Angestellten gehören, die für ihn arbeiteten.
Keiner unserer Angestellten hat jemals sein Beschäftigungsverhältnis aufgelöst. Wir haben fünfzehn langjährige Angestellte – der jüngste kam vor zehn Jahren zu uns. Unsere Mitarbeiter bleiben, weil mein Vater immer für sie da ist. Er unterstützt sie, ob nach Scheidungen, bei Erziehungsproblemen oder schlechter Gesundheit. Einer unserer Angestellten leidet an einer Erkrankung des Gehirns.
Mein Vater fährt ihn immer zu seinen Arztterminen. Manchmal ist er zu großzügig und hilfsbereit. Er wurde früher schon einmal ausgenutzt, doch das ist ihm egal. Er macht einfach weiter so und setzt alle seine Mittel für andere Menschen ein. Der Mann erhielt sogar von Mutter Teresa eine handgeschriebene Notiz, weil er so viele Lebensmittel verschenkt hatte.
Wer heute den Laden betritt, wird ihn wahrscheinlich dabei antreffen, wie er Obst und Gemüse in die Verkaufsstände räumt – genauso wie als Achtzehnjähriger. Er erzählt den Leuten immer sehr gerne, dass er für seine Kinder arbeite und dass wir ihn jederzeit feuern könnten.
Alle denken dabei immer, dass er nur Witze reiße. Aber das stimmt nicht. An dem Tag, an dem er zum alleinigen Eigentümer des Geschäfts wurde, überschrieb er den Laden sofort seinen vier Kindern. Ich war dabei, als das passierte.
Seine Anwälte wollten ihn davon überzeugen, es nicht zu tun. Sie sagten ihm: ‚Sie geben alles weg. Sie werden Ihr ganzes Leben lang arbeiten.‘ Er erwiderte: ‚Ich war arm, als ich damit anfing. Und so möchte ich auch aufhören.'“
Man kann es nicht oft genug sagen: Dieser vierfache Vater ist wirklich bewundernswert! Er wird zwar nie in die Geschichtsbücher als großartiger Erfinder oder weltberühmter Unternehmer eingehen, aber dafür wird er immer in den Herzen seiner Kinder und seiner Mitmenschen weiterleben, die ihn kennen und lieben. Links zu weiteren interessanten Artikeln und Galerien findest du unter diesem Absatz:
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Vorschaubild: ©Facebook/Humans of New York