Allein auf Weg nach Hause, die Straße dunkel und verlassen. Plötzlich hört man ein Geräusch. Es sind Schritte, die sich nähern. Man traut sich nicht, sich umzudrehen. Aber das Gefühl, verfolgt zu werden, wird immer stärker. Und mit diesem Gefühl kommt die Angst.
Beinahe jede Frau kennt diese Situation. Aber was tut man, wenn man tatsächlich verfolgt wird, und dann auch noch von 3 Männern gleichzeitig? Eine Frau aus New York fand sich in genau jenem Albtraum-Szenario wieder. Sie traf zum Glück auf den Twitter-Nutzer Black Professor, von dem sie gerettet wurde. In seinen Tweets erzählt er von dem Vorfall und ihrer Begegnung:
Von Fremdem gerettet
„Ich war auf dem Weg zum Zug und eine fremde Frau lief direkt auf mich zu. Sie umarmte mich fest und flüsterte mir ins Ohr: ‚Bitte tu so, als ob du mich kennst. 3 Typen verfolgen mich schon seit einer Weile.‘ Ich spielte mit und begleitete sie das restliche Stück zu ihrer Wohnung.
Ich will nicht so tun, als ob ich anfangs nicht gezögert hätte. Wir sind in New York, Leute versuchen hier schnell, einen übers Ohr zu hauen. Aber ihre Umarmung fühlte sich zu echt an, um gespielt zu sein, und es folgten uns wirklich 3 Männer. Während wir gemeinsam liefen und redeten, bemerkte ich, wie viel Angst sie hatte. Sie sagte immer wieder, ich müsse sie heim zu ihrem Sohn bringen.
Ich kann mir nur ausmalen, wie sich gefühlt haben muss, denn mir ist so etwas noch nie passiert. Wir haben Nummern ausgetauscht und ich sagte ihr, ich und mein Partner würden sie jederzeit am Bahnhof abholen und nach Hause begleiten.
Ich habe sie am nächsten Tag angerufen, um mich zu erkundigen, wie es ihr geht. Sie konnte nicht aufhören, sich bei mir zu bedanken. Die 3 Männer hatten sie wohl im Zug die ganze Zeit beobachtet, waren mit ihr ausgestiegen und ihr über längere Zeit gefolgt. Sie hatte sich für ein paar Minuten in einen Laden geflüchtet, in der Hoffnung, sie würden gehen. Doch als sie hinausging, waren die Männer immer noch da.
Sie war schnell weitergelaufen und hatte sich nach Hilfe umgesehen. Doch sie sah nur Frauen, die sie nicht auch in Gefahr bringen wollte. Dann sah sie mich und dass ich ein Lächeln auf dem Gesicht hatte, während ich auf mein Handy schaute. Da habe sie gewusst, dass ich der Richtige sei.
Ich erzählte ihr, dass ich mich hinterher ganz furchtbar gefühlt hätte bei dem Gedanken, was passiert wäre, wenn ich an diesem Abend einen anderen Weg gegangen wäre oder ihr nicht geglaubt hätte.
Sie entgegnete, es gäbe kein ‚was wäre, wenn‘ und dass ich an diesem Abend ihr Held gewesen sei.“
Eine absolut geistesgegenwärtige Reaktion der Frau in dieser brenzligen Situation! Sie traf im richtigen Moment auf jemanden wie den Twitter-User Black Professor, der sie gerettet hat. Ihr Held ist übrigens zufälligerweise Betreuer für junge Opfer von sexueller Gewalt.
Dass Mädchen und Frauen mit dieser Angst leben müssen, ist traurige Realität. Sich ein Leben lang in den eigenen vier Wänden einzusperren, ist aber natürlich keinesfalls die Lösung. Vielmehr gibt es andere Maßnahmen zum eigenen Schutz: Leute um Hilfe bitten, einen Selbstverteidigungskurs belegen oder laut mit jemandem telefonieren.
Auch mitten in der Nacht kannst du deutschlandweit unter der Nummer 030 – 120 74 182 das Heimwegtelefon erreichen; am anderen Ende befinden sich geschulte Gesprächspartnerinnen, die nicht nur deinen Standort und Ziel aufnehmen, sondern auch bis vor die Haustür mit dir im Gespräch bleiben, um die Angst zu lindern.
Quelle: Bored Panda
Vorschaubild: Midjourney: Dieses Bild wurde mit der Hilfe einer KI erstellt.