Achtung: Dieser Artikel enthält Bilder, die auf manche Leser verstörend wirken könnten.
Seit Monaten freut sich Zariah Jackson auf die Geburt ihres Babys. Voller Staunen und Stolz beobachtet die erst 17-Jährige das stete Wachsen ihres Babybauchs. Bettchen und Strampler warten schon auf die Ankunft des Neuankömmlings. Einen Namen hat die junge US-Amerikanerin aus Florida für ihren ungeborenen Sohn auch schon: Jeremiah. Doch es soll alles ganz anders kommen.
Zariahs Baby kommt tot auf die Welt. Statt einem ersten und kräftigen Schrei erfüllt erschüttertes und lähmendes Schweigen den Kreißsaal. „Als ich die Geburt überstanden hatte, war es still. Ich schrie nicht. Ich lag einfach nur müde da, hielt mein lebloses Baby und weinte“, erinnert sich die 17-Jährige an den wohl schlimmsten Moment ihres Lebens.
Die junge Frau fühlt sich taub vor Schmerz und vor allen Dingen sehr einsam. Dabei kommen allein in Deutschland jährlich mehr als 2.000 Kinder tot zur Welt. Auch wenn es für die Mütter und Väter ein zutiefst traumatisches Erlebnis ist, sind die sogenannten „Sternenkinder“ ein gesellschaftliches Tabuthema, über das beharrlich geschwiegen wird. Zariah wählt jedoch den Schritt nach vorne.
Als Teil des Trauerprozesses macht die US-Amerikanerin noch im Krankenhaus Fotos von ihrem totgeborenen Sohn. Sie dokumentiert auch das Begräbnis und wie Jeremiah statt in dem vorbereiteten Bettchen nun in einem winzigen Sarg liegt. Und einige der Bilder veröffentlicht sie auch auf ihrer Facebook-Seite.
„Ich habe eine Menge Fotos gepostet, nicht nur, um Erinnerungen zu haben, sondern auch, um den Leuten die Realität zu zeigen“, erklärt Zariah. „Auch wenn er tot ist, bin ich immer noch eine Mutter. Ich wollte meine Fotos und meine Geschichte teilen, um Aufmerksamkeit auf das Thema Totgeburt zu lenken.“
Während Freunde und Familie auf Facebook ihr Beileid bekunden, erhält die 17-Jährige auch viele böse Nachrichten von Menschen, die sich gar nicht damit einverstanden erklären, dass sie Bilder ihres toten Kindes ins Internet stellt.
Die junge Frau bereut jedoch nichts: „Mein Baby hatte dasselbe Recht, von seiner Mutter herumgezeigt zu werden, wie jedes lebendige Baby. Die Fotos haben eine Menge Negativität mit sich gebracht, aber es hat mir geholfen zu wissen, dass ich nicht die einzige Mutter ohne Baby bin. Ich habe gelernt, dass man wertschätzen muss, was man hat, solange man es hat. Denn man weiß nie, wann es einem weggenommen wird.“
Wie es sich anfühlen muss, sein eigenes Kind noch vor Beginn des neuen Lebens verabschieden zu müssen, vermag man sich kaum vorzustellen. Und jeder Mensch geht ganz anders mit seiner Trauer um. Um das Geschehene zu verarbeiten, war es für Zariah wichtig, dass sie ihren Sohn wie jede stolze Mutter präsentiert und er gesehen wird. Auch wenn Jeremiah bereits tot zur Welt kam und dies auf viele Außenstehende makaber und verstörend wirken kann. Ihr kleines Sternenkind wird jedenfalls für immer einen Platz in ihrem Herzen haben.