2010 ließ sich die Fotografin Haley Morris-Cafiero auf einer Treppe in New York ablichten. Als sie sich das Bild später ansah, bemerkte sie einen Mann, der hinter ihr steht und sie abschätzend betrachtet – warum? Weil die junge Fotografin stark übergewichtig ist.
Dieses Erlebnis prägte Haley so sehr, dass sie das Projekt „Wait Watchers“ (zu Deutsch: „Wartet, Beobachter“) ins Leben rief. Für die Fotostrecke reiste sie in Großstädte wie Prag, New York, Los Angeles oder Barcelona und machte mit der Hilfe eines Assistenten oder mit einem Stativ Fotos von sich selbst auf öffentlichen Plätzen mit dem Ziel, die Reaktionen fremder Menschen auf ihren fülligen Körper festzuhalten.
Die folgenden Bilder zeigen, dass weder Gesetzeshüter noch Kinder davor zurückschrecken, Haley für ihren runden Körper zu verurteilen.
1.) Dieses Bild war der Auslöser für die Fotostrecke.
2.) Die junge Frau lacht sie schamlos aus.
3.) Fassungslose Blicke beim Warten auf eine grüne Ampel.
4.) Ein Blick von der Seite beim Kartenlesen.
5.) Er sollte lieber aufpassen, wo er hinfährt.
6.) Sie kann sich nicht einmal in Ruhe sonnen.
7.) Beim Vorbeigehen belächelt.
8.) Ein Spielplatz ist eigentlich ein Ort der Freude.
9.) Dieser Strandspaziergang bleibt nicht unbemerkt.
10.) So sieht Oberflächlichkeit aus.
11.) Immerhin kann Haley lachen.
12.) Sie tut niemandem etwas!
13.) Das würde ihr sicher gut stehen.
14.) Sie hat nur etwas fallen lassen.
15.) Sie kann seine Blicke beinahe auf ihrer Haut spüren.
16.) Dank seines Blickes schmeckt das Eis gleich viel besser.
17.) Wo geht es hier zum Strand?
18.) Sie scheint völlig schockiert zu sein.
19.) Unfassbar! Nicht einmal Polizisten bringen ihr den nötigen Respekt entgegen!
Haley zeigt mit ihren Fotos eindrücklich, wie oberflächlich sie von fremden Menschen bewertet wird – und das, obwohl sie für ihren fülligen Körper gar nichts kann. Sie leidet nämlich an einer Schilddrüsenerkrankung, die ihr Übergewicht verursacht.
Haleys Projekt „Wait Watchers“ hat nach der Veröffentlichung eine so große Bekanntheit erlangt, dass sie die Fotostrecke sogar in einem Buch veröffentlichen konnte. Seitdem kann sich die Fotografin kaum noch vor Aufträgen retten – und dafür wird sie den Fremden mit den abschätzigen Blicken auf ewig dankbar sein.