Die schönste Nebensache der Welt sollte der Engländerin Lucinda Allen zum Verhängnis werden. Sie vergnügte sich mit ihrem Ehemann Tony, als nach ihrem zweiten Höhepunkt etwas geschah, das ihr Leben für immer verändern sollte.
Sie trug zu jener Zeit gerade ihre Tochter Marri-Alice aus und litt unter Schwangerschaftsdiabetes; auch Kopfschmerzen nach dem Verkehr waren für sie nicht ungewöhnlich:
„Ich meine, ich hatte meinen Blutdruck überprüft, wie die meisten Tage. Am Samstagmorgen war er so gering, dass ich wieder ins Bett zu Tony schlüpfte. Eine Sache führte zur anderen und nach meinem zweiten Orgasmus fing der altbekannte, scharfe Kopfschmerz über meinem linken Auge an“, erinnert sich Lucinda.
„Es ist normalerweise wie Kopfschmerzen nach dem Eisessen und dauert nicht lange – diesmal jedoch ging es nicht weg und schon bald wälzte ich mich qualvoll im Bett.“ Ihr Mann Tony wurde nervös; ein Rettungswagen brachte sie schließlich ins Krankenhaus, wo sie ins künstliche Koma versetzt wurde.
Es stellte sich heraus, dass sie einen sogenannten „Sexualkopfschmerz“ und mehrere Schlaganfälle erlitten hatte und nun in Lebensgefahr schwebte. Die Ärzte operierten sie am Kopf, um den Schädeldruck zu senken und ihre Gehirnblutung zu behandeln.
Sexualkopfschmerzen treten meist während oder nach dem Orgasmus auf. Sie setzen eher episodenhaft ein und das mehrheitlich bei Männern. In seltenen Fällen, wie bei Lucinda, verursachen sie Hirnblutungen oder Schlaganfälle. Die genauen Hintergründe sind aber noch unbekannt.
Nach sechs Tagen wachte Lucinda auf und war unfähig, ihre linke Körperhälfte zu bewegen. „Nach einem Koma aufzuwachen, ist ein langsamer, verwirrender Vorgang“, sagte sie. „Ich weigerte mich anzuerkennen, dass ich einen Schlaganfall erlitten hatte.“
Lange konnte sie sich jedoch der Wirklichkeit nicht verweigern und war erschüttert, als ihr gesagt wurde, dass ihre linke Hälfte dauerhaft gelähmt sein würde. „Mir war nicht klar, wie viel Schaden bei mir entstanden war, bis eine Schwester es mir erklärte. […] Ich hätte mich umbringen können.“
Wegen ihres noch ungeborenen Kindes machte sie jedoch weiter. Sie verbrachte die nächsten Monate im Krankenhaus, bis ihre Tochter Marri-Alice durch einen Kaiserschnitt auf die Welt kam.
„Es war ein bittersüßer Moment, als ich sie nicht halten konnte. Man musste sie mir in meinen rechten Arm legen, der vollgetropft war“, erzählt Lucinda. Bis heute hat sie sich körperlich nicht von diesem Vorfall erholt, ist aber glücklich, dass ihre Tochter gesund zur Welt kam. Außerdem erklärte ihr Gehirnchirurg, dass jener Tag nie wieder passieren könne und sie ihr Sexleben nicht aufgeben müsse.
Mittlerweile hat sie sich mit ihrem neuen Leben arrangiert; ihre Eltern und ihr Mann unterstützen sie, wo es geht.
Rückblickend sagte Lucinda: „Was mir widerfahren ist, hat mich zum Besseren verändert. Ich schätze jeden Augenblick und die tolle Unterstützung meiner Familie und Freunde. Ich glaube, dass ich jetzt besser weiß, was wahre Liebe bedeutet.“