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Darum solltest du dir deinen Finger öfter in die Nase stecken. Dort steckt nämlich eine echte Überraschung.

Goldgräber mal anders.

In der Nase zu bohren hat bei uns einen schlechten Ruf. Es gilt als unhygienisch, eklig und nicht gerade als Zeichen einer guten Erziehung. Schon Dieter Bohlen wusste: „Die meisten gehen nur in sich, um Popel herauszuholen.“ Doch ist es wirklich so schlimm? Ein Wissenschaftler behauptet jetzt genau das Gegenteil.

Scott Napper ist Professor für Biochemie an der Universität Saskatchewan in Kanada und vertritt die Meinung, dass Mukophagie (wie Nasenbohren in der Fachsprache heißt) nicht nur harmlos, sondern sogar gesund sei.

Youtube/GMCTE UofS

2013 ging er das erste Mal an die Öffentlichkeit und erfährt seitdem immer wieder Aufmerksamkeit. Um seine These zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick darauf zu werfen, was Popel eigentlich sind.

 

Das grünliche Nasengold ist eigentlich nur verhärtetes Nasensekret, das nicht über den Rachenraum abgeflossen ist. Nach einiger Zeit verhärtet sich die Substanz und formt, was wir alle kennen. Darin sammeln sich äußere Einflüsse, wie etwa Schmutz und Staub. Doch zu 90 Prozent bestehen weiterhin aus Wasser, von daher ist es gesundheitlich zumindest unbedenklich.

Napper geht nun noch einen Schritt weiter und sagt, dass gerade dieser Anteil an „Schmutz“ das sei, was das Popel essen gesund und wichtig mache. „Von einer Evolutionsperspektive haben wir uns aus sehr dreckigen Bedingen hinaus gekämpft. Deshalb könnte es sich nachteilig auswirken, dass Menschen ein Bedürfnis haben, ihre Umgebung steril zu halten,“ so der Forscher. Er führt weiter aus, dass Antikörper ungefähr ein Prozent des Nasensekrets ausmachen und durch den Verzehr das Immunsystem gestärkt wird.

Bestärkt fühlt er sich durch Prognosen die besagen, dass ganze 91% der Menschen in der Nase bohren würden. Für eine weiterführende Studie sucht er nun freillige Teilnehmer, die über einen längeren Zeitraum in der Nase bohren und die „Beute“ essen. Seine Kollegen sind skeptisch, doch bei seinen Studenten kommt er mit seiner Einstellung gut an, dass man ruhig mal „tiefer graben“ sollte.

Eine steile These, doch weiß wohl jeder, wie befriedigend es sein kann, ein riesiges Stück heraus zu buddeln und endlich wieder frei durchatmen zu können. Scott Napper lässt das Thema auf jeden Fall nicht mehr los und er hofft, dass bald alle Menschen wieder ein gesundes Verhältnis zu ihren Popeln bekommen.